25.1.2014, Berlin: Neujahrsempfang - Deutsche Liga für das Kind stellt Positionspapier zur Genitalbeschneidung vor

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    • 25.1.2014, Berlin: Neujahrsempfang - Deutsche Liga für das Kind stellt Positionspapier zur Genitalbeschneidung vor

      Im Rahmen eines öffentlichen Neujahrsempfangs präsentiert die Deutschen Liga für das Kind am Freitag, 24.1.2014 (16.00 bis 18.00 Uhr) in ihren Geschäftsräumen (Charlottenstr. 65, 10117 Berlin) ihr Positionspapier „Kinderrechte stärken am Beispiel der medizinisch nicht erforderlichen Genitalbeschneidung des männlichen Kindes“. Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit, Prof. Dr. Ute Thyen und Prof. Dr. Ulrike Lehmkuhl kommentieren die Stellungnahme aus rechtlicher, kinderärztlicher und kinderpsychiatrischer/kinderpsychologischer Sicht. Prof. Dr. Sabine Walper, Präsidentin der Deutschen Liga für das Kind, moderiert das Gespräch. Anschließend besteht Gelegenheit zur Diskussion. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung bitte bis zum 23. Januar unter [email protected] oder Telefon 030-28 59 99 70.

      Quelle: Deutsche Liga für das Kind, Charlottenstr. 65, D-10117 Berlin, liga-kind.de
      liga-kind.de/news/newsletter.php#1
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Das Kuratoriumsmitglied der Liga, die Rechtsanwältin und Senatorin für Justiz a. D. Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit, hat in der NJW 50/2013, einen höchst bemerkenswerten Artikel veröffentlicht: "Die neue Regelung zur Beschneidung des männlichen Kindes - Kritischer Überblick und erste Reaktionen der Rechtsprechung".

      beck-online.beck.de/?vpath=bib…=PeschelÐ+peschel+#xhlhit

      Darin analysiert Peschel-Gutzeit, eine der führenden Familienrechtsexperten der Republik, das Beschneidungsgesetz und seine Umsetzung durch das OLG Hamm.

      Bezüglich der Abwägung der Grundrechte im Gesetz formuliert sie:


      "Diese Gewichtung und Abwägung musste im Rahmen der Schaffung einer neuen Norm vorgenommen werden und konnte dort auch gelingen, so wie dies z. B. in § 1626 II BGB gelungen ist. Aber der neu eingefügte § 1631d BGB erfüllt diese Anforderungen nicht. Die tangierten und zum Teil ver letzten Grundrechte des Kindes werden nicht angemessen benannt und berücksichtigt, es fehlt an einer evident erforderlichen Abwägung, welche Grundrechte wodurch irreparabel verletzt werden und mit welchen Folgen."


      Im Gesetz sieht sie eine "ungeheure Kompetenzerweiterung der Eltern".


      Im folgenden konzentriert sich Peschel- Gutzeit auf das Vetorecht des Kindes und bemerkt zur Formulierung im Gesetz:


      "Mit dieser schwammigen Formulierung macht die Begründung des Gesetzes deutlich, wie sie sich den Umgang mit einem klar geäußerten entgegenstehenden Willen des Kindes vorstellt. Weder werden die Eltern verpflichtet, gem. § 1626 II BGB den erkennbar geäußerten entgegenstehenden Willen des Kindes ernst zu nehmen, noch findet man in der Begründung eine Pflicht der Eltern, sich spätestens an dieser Stelle mit den eigenen Grundrechten des Kindes auseinanderzusetzen."


      Zustimmend analysiert sie das Urteil des OLG Hamm und schliesst mit den Worten:


      "Diese erste veröffentlichte Entscheidung eines Obergerichts zu der neuen Vorschrift des § 1631 d BGB gibt allen betroffenen Jungen Hoffnung, dass künftig nicht mehr über ihren Kopf hinweg ein derart gravierender Eingriff durchgeführt werden darf, wenn nur die Personensorgeberechtigten einwilligen. Damit dürfte der größte Schaden, der sich aus der Vorschrift des § 1631 d BGB ergeben kann, zumindest gemildert sein. Deshalb: Il y a des iuges á Hamm!"


      siehe auch:

      Mutter darf Sohn nicht beschneiden lassen
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Neujahrsempfang

      Hallo,
      ich bin neu hier und habe mich noch nicht vorgestellt.
      Wollte jetzt erstmal rückmelden, dass die Angabe über den Neujahrsempfang der Deutschen Liga für das Kind leider nicht ganz stimmte, der war nämlich gestern, das hat mir heute um 16 Uhr eine Frau dort gesagt. Aber trotzdem vielen Dank für die Information, wirklich, denn ich hatte vorher keine Ahnung gehabt, dass die DLfdK (oder wie man die schreibt) etwas zu dem Thema macht, und das ist aber für mich sehr interessant. Und auch dass dabei eine Professorin für Kinder- und Jugendlichen-Psychiatrie einen Vortrag halten sollte, finde ich interessant. Jetzt bin ich gespannt, was im Nachhinein von der Veranstaltung veröffentlicht wird.
      Grüße an alle
      (Name Suchende=blöde Notlösung, damit es mit der Anmeldung schneller ging. Ich bin weiblich und 45 Jahre alt und lebe in der 'Hauptstadt der Republik' - nah bei den Schlauköpfen, die das tolle Gesetz beschlossen haben ;) das Forumsthema geht mir gefühlsmäßig nahe, ohne dass ich davon durch Partnerbeziehung oder Vergleichbares betroffen bin)
      ...Wir haben bis jetzt keine Freiheit des Einzelnen, des Individuums, des Bürgers. [Allen Menschen bei uns ist das Zugehörigkeitsgefühl] am wichtigsten. Sie sind Mitglieder der Nation oder Religion, aber nicht selbstbewusste und -verantwortliche Menschen.
      ein katholischer Theologe in einer Doku über Ex-Jugoslavien

      Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
      Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber. ...
      Khalil Gibran
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    • Antwort auf Wegner

      danke für das Willkommen!
      ...Wir haben bis jetzt keine Freiheit des Einzelnen, des Individuums, des Bürgers. [Allen Menschen bei uns ist das Zugehörigkeitsgefühl] am wichtigsten. Sie sind Mitglieder der Nation oder Religion, aber nicht selbstbewusste und -verantwortliche Menschen.
      ein katholischer Theologe in einer Doku über Ex-Jugoslavien

      Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
      Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber. ...
      Khalil Gibran