Bedeutung der Beschneidung im deutschen Judentum - vor 100 Jahren und heute

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    • Bedeutung der Beschneidung im deutschen Judentum - vor 100 Jahren und heute

      Schon im 19. Jahrhundert nannte der in meiner Geburtsstadt Wiesbaden amtierende, berühmte Reformrabbiner Abraham Geiger die Beschneidung einen „barbarisch blutenden Akt“. Geiger, der 1874 starb, war einer der Begründer des liberalen Judentums, das von Deutschland aus die jüdische Welt eroberte. 50 Jahre nach Geigers Tod gab es in Wiesbaden 3 000 Juden, darunter nur noch 100 orthodoxe. Die liberale Mehrheit hatte sich bis zur Unkenntlichkeit in die bürgerliche Gesellschaft integriert.


      fr-online.de/kultur/beschneidu…ert,1472786,16945268.html

      Diesen Artikel hätte man auch unter "Politik und Gesellschaft" wie unter "Psychologie" posten können. Ich habe ihn hier hereingestellt wegen des sehr interessanten Anfangs.

      Die Vorwürfe des Autors am Ende kann ich nicht mehr logisch nachvollziehen. Zusammengefasst lautet das ja: wir hätten uns ja selber dahin entwickelt, dann kam die Shoah, und jetzt mischt ihr euch da ein, die Argumente sind sogar schlüssig, aber damit stellt ihr uns in Frage. Das habe ich nicht verstanden.
    • Maria Werner schrieb:

      Schon im 19. Jahrhundert nannte der in meiner Geburtsstadt Wiesbaden amtierende, berühmte Reformrabbiner Abraham Geiger die Beschneidung einen „barbarisch blutenden Akt“. Geiger, der 1874 starb, war einer der Begründer des liberalen Judentums, das von Deutschland aus die jüdische Welt eroberte.
      Ja, und schon im 21. Jahrhundert bestehen auch die liberalen Juden (oder besser gesagt: deren Vorsteher), die eine Gijur immerhin zulassen, immer noch auf Beschneidung (wahlweise unter Vollnarkose). Den entsprechenden Link auf ihrer Homepage haben sie übrigens entfernt. Es ist ein Märchen, dass sich Relgionen - quasi einem Naturgesetz folgend - in Richtung "Progressivität" fortentwickeln. In Israel sind sogar die ultraorthodoxen wieder im Vormarsch.

      Was mich bei solchen Artikeln immer stört. ist wenn in der Mehrzahl ("wir Juden") gesprochen wird, so als hätte man alle befragt.
      Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
      George Orwell