Dr. Martin Lang

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    • Dr. Martin Lang

      "Da die Geschlechtsentwicklung in den soziokulturellen Bewertungen z.T. magisch überhöht, oder tabuisiert ist, findet man wenig medizinisch begründete Empfehlungen zur richtigen Entwicklungsbeurteilung. Hierzulande wird die Empfehlung zur Beschneidung (Zirkumzision) häufig sehr früh abgegeben. Das Argument, die Vorhautoperation aus psychischen Gründen im Vorschulalter vorzunehmen, ist wissenschaftlich nicht begründet. Während in einigen Ländern eine rituelle Beschneidung bereits im Säuglingsalter vorgenommen wird (Islam, Teile der U.S.A., Afrika, etc.), werden in den skandinavischen Ländern notwendige Beschneidungen erst in der Pubertät durchgeführt. Dies hat eine wesentlich geringere Operationshäufigkeit zur Folge. Die seltenen ausgeprägten Phimosen (s.o.) sollten während der üblichen Kinder-Vorsorgen diagnostiziert und rechtzeitig operiert werden. Die Beurteilung einer ausreichend dehnbaren und verschieblichen Vorhaut kann bei jedem Knaben in der Vorpubertät (8. bis 10. Lebensjahr) erfolgen. Leider wird dies selten wahrgenommen. Älteren Jugendlichen fällt aus Scham ein unbefangener Umgang mit medizinischen Fragen zu ihrem Glied und auch der Gang zum Arzt schwer. Doch führt die unbehandelte Vorhautverengung in diesem Alter zu nicht unerheblichen Ängsten und Selbstwertzweifeln.und Ernstfall zur akuten Einklemmungskomplikationen mit großen Schmerzen.

      In den skandinavischen Ländern, in denen eine Operation meist erst im frühen Teenageralter durchgeführt wird (8. - 12. Lebensjahr), ist die Zahl der Operationen um 2/3 niedriger. Schließlich ist die Vorhautverengung ein naturgegebener Zustand bei über 90% der Neugeborenen, bei vierjährigen Jungen noch in über 10%, bei Zehnjährigen in 3% - 5%. Daher gibt es immer wieder Stimmen, die anmahnen, daß hierzulande häufig zu früh und oft auch zu "radikal" operiert werde.

      Zur Behandlung einer Phimose im Wachstumsalter gibt es eine Vielzahl von Therapiemöglichkeiten operativer und nichtoperativer Art. Leider werden die Eltern und betroffenen Kinder hierzulande selten umfassend und sachgerecht vor einer Phimose-Behandlung aufgeklärt."


      kinderarzt-augsburg.de/ratgeber/phimose/
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • ...bis auf die Prozentangaben. Gairdner lässt grüßen.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Die Zahlen sind ungefähr die von Gairdner, aus den 50gern.
      Da gibt es noch Oster. Die Zahlen sind aus 1968 und sind fundierter.
      Findest du bei beschneidung-von-jungen.de
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Guy schrieb:

      Die Zahlen sind ungefähr die von Gairdner, aus den 50gern.
      Da gibt es noch Oster. Die Zahlen sind aus 1968 und sind fundierter.
      Findest du bei beschneidung-von-jungen.de
      M . Lang wird bereits seit Jahren auf der Seite intaktiv.de zitiert;

      Als medizinischer Grund für die operative Entfernung der Penisvorhaut wird in den allermeisten Fällen eine Phimose bzw. Vorhautverengung genannt. Dabei ist jedoch zu beachten, dass es sich hierbei um einen entwicklungsphysiologisch völlig normalen Zustand handelt, der, solange er symptomfrei bleibt, eigentlich gar nicht behandlungsbedürftig ist. Erfahrungen aus den skandinavischen Ländern belegen eindeutig, dass sich die meisten kindlichen Vorhaut- „Probleme“ (Verengung oder Verklebung) bis zur Pubertät von selbst erledigen. Dementsprechend sind in diesen Ländern ERHEBLICH weniger Phimose-Operationen zu verzeichnen.

      Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, aber eine natürliche körperliche Entwicklung hat natürlich DANN von vorneherein keine Chance, wenn der betreffende Körperteil vor Ende seiner vollständigen Entfaltung amputiert wird.


      Bevor eine Beschneidung überhaupt in Erwägung gezogen werden sollte, gibt es eine ganze Reihe anderer, sanfterer, gar nicht oder nur gering invasiver Behandlungsmethoden für diverse Vorhautprobleme. Hinsichtlich Bekanntheit, Verfügbarkeit und ärztlicher Aufklärung über nichtoperative oder gering invasive Alternativen zur Beschneidung scheint aber noch vieles im Argen zu liegen.
      Dazu Kinderarzt Dr. Martin Lang, Augsburg, auf seiner Homepage:
      „Zur Behandlung einer Phimose im Wachstumsalter gibt es eine Vielzahl von Therapiemöglichkeiten operativer und nichtoperativer Art. Leider werden die Eltern und betroffenen Kinder hierzulande selten umfassend und
      sachgerecht vor einer Phimose-Behandlung aufgeklärt.“
      Und weiter:
      „In Deutschland besteht ein hohes Maß an Unzufriedenheit nach Phimose-Operationen. Ich meine: aus gutem Grund. Denn häufig wird hierzulande zu früh, zu viel und zu "radikal" operiert.“
      Eine Studie der Universitätsklinik Münster im Jahre 2004 hat klar gezeigt, welch hohe Erfolgsquoten durch eine simple Salbenbehandlung erreicht werden können. Damals waren 107 betroffene Jungen mit Salbe therapiert worden. Nur bei 2 von ihnen war danach eine Operation erforderlich - und diese erfolgte vorhauterhaltend. Auch diese beiden Jungen wurden also nicht beschnitten. Es stellt sich die Frage, weshalb man an Kindern eine OP mit bleibenden körperlichen und möglicherweise psychischen Folgen vornimmt, wenn andere Möglichkeiten mit hoher Effizienz und erheblich geringeren Kosten zum gleichen Ergebnis führen.

      Ähnliche Kritik kommt aus Österreich. Prim. Univ. Doz. Dr. Michael Rauchenwald, Vorstand der Abteilung für Urologie und Andrologie amDonauspital Wien:
      „Auch in Österreich ist die Operation bei Phimose … mit fast 9.400 Eingriffen pro Jahr wahrscheinlich die häufigste chirurgische Intervention ... Zieht man die knapp 40.000 männlichen Geburten pro Jahr in Betracht, so ergibt sich eine Rate von Vorhautoperationen von etwa 7% in den ersten vier und etwa 13% innerhalb der ersten neun Lebensjahre. Diese Zahlen erscheinen als eindeutig zu viel.
      intaktiv-online.de/sexuelle-se…zenz-zum-gelddrucken.html