Wie komme ich darüber hinweg?

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    • Wie komme ich darüber hinweg?

      Ich habe heute ein Telefonat geführt mit einem betroffenen Mann, der hier im Forum seine Geschichte gepostet und sich dann aber zurückgezogen hat. Sein Argument war, dass er einerseits nicht der Typ Mann sei, der gerne in einem Forum diskutiert.
      Außerdem sehe er zwar, dass wir hier zwar darüber reden, wie Leiden in Zukunft verhindert werden können, eines jedoch vermisst er:
      Er hätte gerne mehr darüber erfahren, wie man als unglücklich beschnittener Mann aus seinem seelischen Tief herauskommt.

      Ich weiß, dass Sätze wie "Kopf hoch, das wird schon wieder" alles andere als hilfreich sind. Was aber ist hilfreicher?
      In meinem Falle hat die reine Erkenntnis, woher meine Probleme kommen, schon vieles bewirkt. Allein diese Erkenntnis hat mich letztendlich geheilt. Damit bin ich aber eher ein Ausnahmefall.

      Was ist mit den Männern, die sich sehr darüber im Klaren sind, dass ihre Beschneidung schuld ist an Depressionen und sexuellen Problemen?

      Wie kann denen geholfen werden, die sich in ihr Loch verkriechen? Können wir hier etwas tun?


      Ich bitte um rege Diskussion!
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Prinzipiell gilt für die Wege, aus einem seelischen Tief herauszufinden, das durch eine Beschneidung ausgelöst wurde, nicht viel nderes als für die Wege aus einem seelischen Tief heraus aufgrund anderer Ereignisse. Diese Wege sind individuell und sehr unterschiedlich. Einen einfachen "Trick" gibt es (leider) nicht. Auf alle Fälle ist ein Stück Eigenaktivität notwendig. Viele Wunden heilt die Zeit, aber nicht alle, und manchmal kann man die Heilungszeit durch eigene Aktivität auch verkürzen. Manche möchten das mit sich alleine abmachen, aber oft, bei tieferen Tiefs, sollte man sich Hilfe von Aussen suchen. Depressionen sind heutzutage eine Volkskrankheit und man ist damit beileibe nicht allein.

      Wenn man im Forum ein bisschen sucht, kann man so einige Selbstbeschreibungen finden, wie sie Weguer oben angedeutet hat, z.B. auch in den Berichten der Betroffenen. U.U. kann man hier per PM Kontakt aufnehmen oder Guy kann einen individuellen Thread einrichten. Übrigens hat das Forumsmitglied @Traubenzucker zum Thema "seelisches Tief" hier einige sehr differenzierte Beiträge geliefert.

      Was mich selbst betrifft, so haben mir geholfen: ein einfühlsamer Freund, eine einfühlsame Freundin und eine einfühlsame Psychotherapeutin. Diese zu finden, hat seine Zeit gebraucht, und ein bisschen Glück war auch dabei. Ich bin zwar nicht alle Probleme losgeworden, aber immerhin bin ich ganz zufrieden.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • werner schrieb:

      Auf alle Fälle ist ein Stück Eigenaktivität notwendig.
      Das stimmt definitiv. So mancher schafft das aber offensichtlich nicht, und die Frage ist, wie man sich aufraffen kann. Die Phasen der Wut und der Verzweiflung und das Gefühl, man sei von der Welt betrogen worden, sind wichtige Schritte auf dem Weg, das Unrecht, das einem widerfahren ist, zu verarbeiten. Denn die Gefahr, in diesem Loch "Alles ist schlecht" stecken zu bleiben, ist groß.

      werner schrieb:

      ein einfühlsamer Freund, eine einfühlsame Freundin und eine einfühlsame Psychotherapeutin. Diese zu finden, hat seine Zeit gebraucht, und ein bisschen Glück war auch dabei.
      Darin liegt sicher ein Schlüssel. Bei Männern ist jedoch leider oft das Problem, dass es ihnen schwer fällt, über sich, über Gefühle und vor allem über intime Probleme zu reden.
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    • Manchen können Internetforen helfen, die es ja praktisch zu jedem Problem gibt. Dort werden auch "Tipps&Tricks" für den Alltag ausgetauscht, wie man sich - als ersten Schritt - selbst helfen kann. Man kann da ja auch nur mitlesen, ohne sich beteiligen zu müssen. Wie ich schon schrieb, Depression ist eine Volkskrankheit - man teilt sie mit vielen Anderen. Das muss man sich genauso klar machen wie, dass es heutzutage eine ganze Reihe von recht erfolgreichen Hilfsmöglichkeiten gibt, um da rauszukommen. Darüber kann man in diesen Foren nachlesen.

      Ja, vielen Männern fällt es schwer, über Gefühle zu reden, besondern natürlich, wenn es um ihr "bestes Stück" geht. Aber auch hier kann das Internet hilfreich sein, sich darüber auszutauschen. Immerhin hat man ja schon einen Riesenschritt gemacht, wenn man den Grund für die eigene Depression (in diesem Fall: die Beschneidung) kennt. Vielleicht ist das schon die halbe Miete. ^^
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    • Auch ich habe in diesem Forum das Gefühl bekommen, dass man sehr viel Zeit für die politische Diskussion aufwendet. Dies ist sicherlich sehr lobenswert, dem Betroffenen welcher seelische Probleme bzw. sexuelle Probleme hat bringt dies herzlich wenig.

      Ich habe vor einigen Monaten meine Erfahrungen auf diesem Forum geteilt gehabt in der Hoffnung, es würde jemandem helfen. Es wäre schön, wenn Andere ebenfalls ihre Erfahrungen teilen würden.

      Vielleicht macht es sogar Sinn, eine weitere Rubrik "Wie gehe ich damit um" zu eröffnen.
    • noskin schrieb:


      ...dem Betroffenen welcher seelische Probleme bzw. sexuelle Probleme hat bringt dies herzlich wenig.
      Was würde denn aus Deiner Sicht dem Betroffenen mit diesen Problemen helfen und was könnte/sollte das Forum dafür zur Verfügung stellen? Was hat Dir geholfen und worin hat das Forum Deine Erwartungen enttäuscht?
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    • Erst mal muss ich festhalten, dass es sehr löblich ist, dass wir so eine Diskussion in diesem Forum führen können. In anderen Foren (egal welches Thema) ist dies nicht ohne weiteres möglich.

      werner schrieb:

      Was würde denn aus Deiner Sicht dem Betroffenen mit diesen Problemen helfen und was könnte/sollte das Forum dafür zur Verfügung stellen? Was hat Dir geholfen und worin hat das Forum Deine Erwartungen enttäuscht?
      Es kommt immer darauf an, was für ein Problem man hat. Ich habe "glücklicherweise" keine psychischen, sondern nur sexuelle Probleme. Als ich zu realisieren begann, was die Ursache dafür ist, habe ich erst mal danach gesucht, was andere für Probleme haben und wie sie damit umgehen. In Deutscher Sprache habe ich dazu leider nichts gefunden und die einzige Information die ich dazu finden konnte, war in Englisch.

      Ich denke, wenn unter "Forum für Betroffe" ein Eintrag "Wie geht man damit um" wäre hilfreich für Leute, die in erster Linie nur lesen möchten. Damit es funktioniert, müssten in erster Linie die hier aktiven Leute über ihre Erfahrungen schreiben und aktiv pflegen. Ich wäre sicherlich bereit, meinen Beitrag dazu zu leisten.
    • Mir geht es ähnlich, ich falle immer wieder periodisch in ein Loch. Währendessen beschäftige ich mich sehr intensiv mit dem Thema und male mir oft aus, was wohl wäre, wenn mir meine Eltern diesen Schlamassel erspart hätten. Ich kann mir z.B. kaum Fotos aus meiner Kindheit anschauen, da ich dadurch immer sofort daran denken muss, dass damals noch alles anders war.... Da hilft auch die Behandlung mit Antidepressiva nicht viel. Wenigstens muss ich nicht mehr täglich den Frust des Scheiterns ertragen, da ich keine Libido mehr habe.
      "The only thing necessary for the triumph of evil is for good men to do nothing"
    • noskin schrieb:

      Als ich zu realisieren begann, was die Ursache dafür ist, habe ich erst mal danach gesucht, was andere für Probleme haben und wie sie damit umgehen. In Deutscher Sprache habe ich dazu leider nichts gefunden und die einzige Information die ich dazu finden konnte, war in Englisch.
      Mich würde interessieren, wo diese Seite ist und ob Du davon profitieren konntest bzw. wenn ja, wovon Du profitiert hast.

      fsx100 schrieb:

      Mir geht es ähnlich, ich falle immer wieder periodisch in ein Loch.
      Kannst Du sagen, wodurch das ausgelöst wird?
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    • fsx100 schrieb:

      ...das haben, was ich niemals mehr haben kann.
      Ich kenne einige Paare, bei denen Sex keine bzw. nur einen sehr geringe Rolle spielt. Die sind nicht "verklemmt", geschweige denn neurotisch (und auch nicht alt). Die haben eine Menge Spass miteinander. Aber das ist wahrscheinlich kein Trost für Dich...
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von werner ()

    • Meine ganz eigene Art, mit all dem fertig zu werden, ist, mich damit zu beschäftigen. So paradox das vielleicht zunächst klingen mag, entfernte sich meine Beschneidung immer mehr, je mehr ich sie an mich heranließ.
      Ich habe meine Geschichte hier geteilt, ich schreibe auf Facebook und in Kommentarspalten darüber, mit Freunden, mit Fremden, die es hören wollen.
      Ich schreibe mir meine Geschichte von der Seele.
      Das benötigt Zeit, es funktioniert nicht von Heute auf Morgen. Aber je länger ich mich damit befasse und je öfter ich es ausspreche, desto weniger Kontrolle hat es über mich, desto mehr hole ich mir diese Kontrolle zurück.
      Natürlich trägt auch meine Resensibilisierung dazu bei. Es ist ein Zusammenspiel vieler Komponenten, wichtig ist jede.

      Ich weiß, dass das zunächst nur für mich gilt. Ein Freund von mir, der ebenfalls beschnitten ist und sehr darunter leidet, kann mit meiner Art, damit umzugehen, nichts anfangen. Ihn schmerzt es nur noch mehr, sich immer wieder damit zu beschäftigen. Und genau darum muss jeder seinen eigenen Weg finden.
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    • Weguer schrieb:

      Meine ganz eigene Art, mit all dem fertig zu werden, ist, mich damit zu beschäftigen. So paradox das vielleicht zunächst klingen mag, entfernte sich meine Beschneidung immer mehr, je mehr ich sie an mich heranließ.
      Es KLINGT vielleicht paradox, aber es IST nicht paradox, finde ich. Es kann aber, wie Du auch schreibst, einige Zeit dauern und es kann sehr schmerzhaft sein. Diese Zeit und den Schmerz mit anderen (einer/einem) zu teilen, der einfühlsam reagiert, kann sehr hilfreich sein.
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    • Hallo zusammen. Ich bin am Wochenende auf dieses Forum gestoßen, nach dem ich mal wieder eine ziemlich frustrierende Situation im Schlafzimmer mit meiner Freundin erlebt habe. Und schon alleine die Tatsache das ich mich in einigen dingen die Artikel hier behandeln, wiedergefunden habe, hat mich ein wenig von dem Schmerz erkennen lassen, von dem ich seit ich denken kann nicht wusste wo er her kommt. Da ich der Meinung bin dass man sich eines "Problems" ersteinmal bewusst werden und dann annehmen muss bevor es bearbeitet oder geheilt werden kann, war ich über diese Tatsache schon sehr dankbar.ich bin heute 29 und wurde mit 2 1/2 Jahren auf Grund einer Phimose beschnitten. Ich bin am Anfang meiner bearbeitungsphase und ich kann auch nur empfehlen sich Menschen zu öffnen denen man vertraut. Allerdings fände ich es sehr hilfreich wenn auch hier eine art Therapeutenliste oder ähnliches gepostet werden könnte, welche sich überhaupt mit diesem Thema auskennen. Natürlich benötigt jeder Mensch etwas anderes um Vertrauen zu können, aber auf Empfehlungen von anderen hört man doch am ehesten. Allen weiterhin gute Gespräche und kraftvolles annehmen der Umstände wie sie momentan sind
    • Hallo Will.i.am und herzlich (welcome)
      hier in unserem Forum!
      Dein Vorschlag einer Therapeutenliste ist so nicht ganz einfach umzusetzen. Meld Dich mal bei mir, vielleicht kann ich Dir trotzdem helfen.
      Ich wünsch Dir auf Deinem Weg viel Kraft und hoffe, dass Du Dich bei uns wohl fühlst!
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    • Herzlich willkommen Will.i.am!

      Schön, dass Du den Weg in dieses Forum gefunden und Dich gemeldet hast.
      Eine Therapeutenliste existiert nicht.
      Allerdings gibt es Publikationen dazu, z.B. von Hans-Joachim Lenz oder Prof. Matthias Franz. Google die mal oder schau nach Beiträgen zu denen hier im Forum.
      Natürlich muss jeder seinen eigenen indiviuellen Weg finden, mit dem Erlebten und dessen Folgen in der Gegenwart klarzukommen.
      Mir hat die Gemeinschaft mit anderen Betroffenen, die ich hier im Forum kennengelernt hat, sehr weitergeholfen.
      Es tut gut, sich nicht erklären zu müssen.
      Es tut gut, dass man sich unter Betroffenen mit Respekt begegnet.
      Es tut gut, zu bemerken, dass es irgendwann selbstverständlich wird, über etwas zu sprechen, für das man u.U. jahrzehntelang keine Worte fand.
      Ach die Solidarität intakter Männer und von Frauen ist mir sehr hilfreich.

      Immer mehr Betroffene melden sich. Mittelfristig müssen in allen Großstädten Stammtische und Selbsthilfegruppen enstehen. Oder noch besser: betreffende Vereine für Jungen und Männer müssen dies VON SICH AUS anbieten.
      Dazu braucht es noch viel Lobbyarbeit.
      Aber gerade auf der Ebene der Hilfsangebote für Jungen und Männer begegnen wir häufig großer Offenheit.

      Ich hoffe, Du findest hier vieles für Deinen Weg.

      Für aktive politische Arbeit gibt es auch einen Facharbeitskreis Beschneidungsbetroffener:

      die-betroffenen.de

      und einen gerade neu gegründeten Verein:

      intaktiv
    • Weguer schrieb:


      Dein Vorschlag einer Therapeutenliste ist so nicht ganz einfach umzusetzen. Meld Dich mal bei mir, vielleicht kann ich Dir trotzdem helfen.
      Ich find's schade, dass wir ausgerechnet in diesem Thread von diesem Angebot nichts erfahren...


      Zum Thema "Therapeuten, die sich mit diesem Thema auskennen": Ich glaube, dass dem ein Missverständnis zugrundeliegt, wobei natürlich im Prinzip der Wunsch, der Therapeut solle "sich auskennen", absolut berechtigt ist. Schliesslich ist er der "Fachmensch".

      Andererseits kann sich kein Therapeut realistischerweise mit Allem und Jedem auskennen. Es sollte jedoch bei einem GUTEN (!) Therapeuten die Bereitschaft, vielleicht sogar die Neugier vorhanden sein, mit einem Thema, das für den Patienten zentral, ihm selbst aber nicht geläufig ist, vertraut zu werden. Diese Bereitschaft kann im sog. Erstgespräch "getestet" werden. Wenn man es schafft, den Therapeuten auf das Thema "Beschneidung" anzusprechen, sieht/spürt man ja, wie er reagiert. Darauf sollte man sich verlassen. Dies ist umso wichtiger, als dass besonders durch ein Beschneidungstrauma die Vertrauensfähigkeit berechtigterweise (!) sehr beschädigt wurde.

      Es haben sich zwar in der Beschneidungsdebatte bedauerlicherweise nur wenige Therapeuten öffentlich zu Wort gemeldet. Wenn doch, habe ich den Eindruck gewonnen, dass ihnen die psychologischen Beschädigungen durch die Beschneidungen erheblich vertrauter sind, als es in der Öffentlichkeit bekannt ist ( als Beispiel: Prof. Franz).
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • werner schrieb:

      Ich find's schade, dass wir ausgerechnet in diesem Thread von diesem Angebot nichts erfahren...

      @werner: Ganz einfach, weil ich kein "Angebot" machen kann. Ich fühle mich nicht in der Position, "offiziell" zu empfehlen. Wir sind hier kein Medizinportal. Drum möcht ich sowas nicht öffentlich machen.
      Ich kann aber grundsätzlich drei, vier Therapeuten nennen, von denen ich weiß, dass sie fähig sind, mit unserem Thema umzugehen.

      Ich z.B. war bei einer Therapeutin, der "vor mir" diese Problematik gänzlich unbekannt war. Durch meinen Fall ist sie aber sensibilisiert und wird beim nächsten Betroffenen gezielt reagieren können. Also kann ich sie empfehlen. Ich weiß aber aus Mails, die ich von anderen betroffenen Männern erhalten habe, dass es Psychotherapeuten gibt, die auch schon mal mit Ablehnung reagieren und das Trauma herunterspielen. Einer schrieb mir, die Therapeutin habe gesagt, "anderen gehe es doch viel schlechter". Es ist leider nicht so, dass Psychotherapeuten, allein aufgrund ihrer Ausbildung, automatisch ausreichend empathiefähig sind. Dein Hinweis auf das "Erstgespräch" ist sehr wichtig. Die Chemie muss stimmen, sonst wird die Situation nur verschlimmbessert.
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
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    • @ Weguer

      Danke für die Verdeutlichung, die ich an dieser Stelle für sehr wichtig halte. Nur sollte sie dann auch öffentlich gemacht werden. ;)

      Ich stimme Dir absolut zu, dass wir hier "offiziell" keine Empfehlung für bestimmte einzelne Therapeuten aussprechen sollten/ können, noch nicht einmal für bestimmte Therapiemethoden.
      Die Adressen von Therapeuten am eigenen Wohnort kann man heutzutage wohl problemlos aus dem Internet ziehen. Wenn ich mich recht erinnere, werden die ersten drei "Schnupper"-Stunden ohne Gutachten problemlos von den Krankenkassen übernommen. Überweisungen sind heutzutage nicht mehr nötig. Man kann direkt den Therapeuten aufsuchen.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • werner schrieb:

      Mich würde interessieren, wo diese Seite ist und ob Du davon profitieren konntest bzw. wenn ja, wovon Du profitiert hast.
      Das ganze fing ja damit an, dass es während dem Sex trocken war und meine Frau Schmerzen hatte und niemand konnte ihr sagen, von wo die Schmerzen kommen. Eher zufällig auf der Webseite von Betty Dodson und Carlin Ross hatte ich einen Artikel gefunden (finde den Link nicht mehr), der erklärte, dass die Beschneidung beim Mann zu vaginaler Trockenheit führt. Beim umsehen auf deren Website bin ich dann auf das Video The Benefits of Foreskin gestossen.

      Zu diesem Zeitpunkt wusste ich dann, dass die Vorhaut eine tolle Sache ist, ich konnte aber nicht so recht glauben, dass unser Problem vom fehlen meiner Vorhaut kommt. Irgendwann stiess ich auf die Webseite Sex As Nature Intended it, die auf ziemlich anschauliche Weise erklärt, was das Problem ist. Die optische Aufmachung der Webseite und wie die Informationen vermittelt werden ist so eine Sache, dafür spricht sie klare Worte.

      Als ich dann das Buch Sex As Nature Intended It gelesen hatte und den Fragebogen von meiner Frau beantwortet liess (ihre ehrlichen Antworten waren im ersten Moment ziemlich hart für mich), ging uns beiden dann ein Licht auf.

      Am meisten geholfen hat definitiv das Buch (inkl. Fragebogen) und die Webseite. Ich konnte mich darin selber erkennen und konnte von den beschriebenen Problemen direkt auf mich schliessen.
    • Schau mal hier: quranicpath.com/misconceptions/intact_sex.html
      Sehr schön erklärt.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • noskin schrieb:


      Am meisten geholfen hat definitiv das Buch (inkl. Fragebogen) und die Webseite. Ich konnte mich darin selber erkennen und konnte von den beschriebenen Problemen direkt auf mich schliessen.
      Ich könnte mir vorstellen, dass diese Erkenntnis ein ziemlicher "Schock" war. Wenn man im Netz zu "Vaginaler Trockenheit" recherchiert, erhält man ja fast nur Hinweise auf Ursachen bei der Frau. Umsomehr ist Dein Mut zu bewundern, darüber hinauszugehen!

      Besten Dank für den Link!
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • werner schrieb:

      Ich könnte mir vorstellen, dass diese Erkenntnis ein ziemlicher "Schock" war. Wenn man im Netz zu "Vaginaler Trockenheit" recherchiert, erhält man ja fast nur Hinweise auf Ursachen bei der Frau.

      Das war auch ein ziemlicher Schock.

      Wirklich traurig an der Sache ist, dass niemand die Beschneidung als ein Problem ansieht. Die damalige Gynäkologin meiner Frau wusste das ich beschnitten war und konnte keinen Zusammenhang zwischen meiner Beschneidung und ihren Schmerzen herstellen.

      Nachdem die Erkenntnis da war, habe ich das Problem mal einem Sex Forum zur Sprache gebracht. Resultat war, dass die meisten (bis auf 2 Ausnahmen) nicht glauben wollten, dass ein beschnittener Penis Schmerzen bereiten kann. Man hielt verkrampftheit und Spermaalergie für wahrscheinlicher. Das war eigentlich schon ziemlich frustrierend.
    • Deswegen habe ich mich auch an das Forum gewandt. Ich weiß hier bin ich nicht alleine, kann mich mit anderen betroffenen austauschen. Auch bei mir wiegt der seelische Schaden groß. Ich konnte bisher noch mit keinem darüber sprechen, da die meisten mit dem Thema nichts anfangen können. Ich hoffe durch den Austausch von Erfahrungen anderer betroffener mit dem ganzen erlebten besser umzugehen. Komplett wird der seelische Schaden wohl nie heilen, doch wir können das ganze vielleicht etwas erträglicher machen.
      Wenn 50 Millionen Menschen etwas Dummes sagen, bleibt es trotzdem eine Dummheit. (Anatole France)
    • Wobei das mit "as Natur it intendend" etwas realtiv ist. Es gibt nämlich einen nicht ganz unerheblichen Protzentsatz von Männern, die nicht beschnitten sind, aber eine extrem kurze Vorhaut haben, die teilweise nicht mal über den Eichelrand reicht. Das müsste für die Frau eigentlich dieselben Probleme verursachen.
    • Depressionen sind auch mir nicht fremd. Und ich reagiere inzwischen äußerst empfindlich auf jeden, der mir sagt, dass ich mich "zusammenreißen" soll.

      Das was ich sehe, ist vor allem ein Trauervorgang, so bescheuert sich das anhören mag.

      Man muss die Traurigkeit zulassen, dass einem etwas genommen wurde ohne dass man großartig gefragt wurde. Das tut weh, ist aber auch Teil des Verarbeitungsprozesses. Mit der Zeit kommt Akzeptanz, aber erst, wenn man die Traurigkeit überwunden hat.

      Das braucht Zeit. Das ist eine seelische Wunde und die heilt nicht von jetzt auf gleich.

      Manchmal gehts ohne Therapeuten und manchmal nur mit. Das muss jeder selbst entscheiden, und vor allem muss man das Glück haben, einen passenden Therapeuten zu finden.

      Ich bin da durch (bei mir auf dem Grabstein wird irgendwann R.I.P stehen: Rest in pieces, ich bin durch fast alle OPs durch, die etwas entfernen, was nicht lebensnotwendig ist) und inzwischen weiß ich: Et is wie es ist.

      Und eine Hoffnung besteht bei dir vielleicht in der Vorhautrestoration. Das ist ein Ziel. Und eins, was die Lebensqualität vieler entscheidend verbessert hat.
    • Auch ein interessanter Thread, danke.

      Therapeuten, da kann ich nur von frustrierenden Erlebnissen berichten. Bei vielen hörte ich "Beschneidung, ah , Verlust- und Kastrationsängste". Das aber eine Beschneidung massiv in das Erleben und Fühlen der Sexualität eingreift, das hat mir keiner geglaubt, oder je einer was davon gehört...

      Prof. Franz hat diese Thema auch erst kennenlernen müssen. Er hat es zugelassen, seine Neugier wurde geweckt...

      Inzwischen habe ich auch andere Probleme, rein körperliche. Nichts schlimmes, keine Krankheiten, nur Handicaps. Zwar voranschreitend, aber mit denen kann man 150 werden. Es sind nur Einschränkungen, wie eine VA... . Durch sie werde ich irgendwann meinen Beruf, der mich über weite Strecken "getragen" hat aufgeben müssen, mein Leben komplett ändern. Aber diese Handicaps waren nie ein Problem für mich. Es sind Herausforderungen die man meistern, annehmen kann, Änderungen der äußeren Umstände.

      Aber kann man innere Umstände ändern?

      Vor kurzem habe ich mit einem Bekannten darüber geredet. Er hat mich direkt darauf angesprochen, denn eines dieser Handicaps kann ich nicht verstecken. Er meinte ob da nicht operativ was zu machen wäre, es sei doch eine massive Einschränkung der Lebensqualität, und ich dachte mir nur, ich würde dir jetzt gerne erzählen WAS ein eine massive Einschränkung der Lebensqualität ist. Auf jeden Fall nicht das was du meinst...

      Wie gehe ich damit um? Wie höre ich auf daran zu denken? Hoffen das die Zeit alle Wunden heilt? Es hat sich schon lange verselbständigt. Ich wach nicht auf und denke daran. Ich wache auf, weil ich daran denke. Mal unheimlich wütend und zornig, meist auf mich selber. Manchmal unheimlich traurig. Tag für Tag...

      Der Austausch hier hat mir mehr geholfen als alles andere bisher. Das Wissen ich bin kein Einzelfall, eine Ausnahmeerscheinung, wie man mir immer eingeredet hat.

      Et ist wie es ist. Bei uns sagt man "Des wirds scho no vollends tun" ;)
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Urolüge schrieb:

      Vor kurzem habe ich mit einem Bekannten darüber geredet. Er hat mich direkt darauf angesprochen, denn eines dieser Handicaps kann ich nicht verstecken. Er meinte ob da nicht operativ was zu machen wäre, es sei doch eine massive Einschränkung der Lebensqualität, und ich dachte mir nur, ich würde dir jetzt gerne erzählen WAS ein eine massive Einschränkung der Lebensqualität ist. Auf jeden Fall nicht das was du meinst...


      Dieses Problem kenne ich leider nur zu gut! Mein Vater hatte letztes Jahr Lymphknotenkrebs, doch ich konnte nicht in dem Maße für ihn da sein wie er mich gebraucht hätte, da ich selbst mit meinem Problem zu kämpfen hatte. Durch meine Einschränkung konnte ich nicht für andere da sein und schon gar nicht mehr für mich selbst. Ich war stark am Zweifeln, ob es überhaupt noch Sinn macht, so weiter zu machen. Das Problem ist das nicht betroffene diesen Verlust, diese Einschränkung meist nicht verstehen können und nur belächeln. Ich konnte, oder wollte nicht mir Eltern oder Freunden über mein Problem reden, deswegen hab ich mich dann auch hier ans Forum gewandt.

      Ich sitze manchmal Stunden lang nur da und überlege wie es wäre, alles Rückgängig zu machen. Dieses Gefühle kommt teilweise auch sehr unvermittelt und spontan und ist schon eine starke Einschränkung, da es auch oft in der Arbeit kommt. Mein einziger Ausweg, ich schlafe seitdem sehr viel, um diesem Problem aus dem Weg zu gehen.

      Dieses Gefühl endlich ruhe von den Gedanken zu haben, hat mich dann aus Verzweiflung zu einer Korrekturop getrieben. Nur hat diese überhaupt nicht den gewünschten Erfolg gehabt und mein Leiden im Gegenteil nur noch mehr verstärkt.

      So das war jetzt genug geheule, wahrscheinlich werde ich mich deswegen doch mal in professionelle Behandlung begeben müssen. Ob das hilft wird sich zeigen. Auf Dauer ist es eben kein Zustand Tag ein Tag aus an dieser Sache zu trauern, es gibt ja schließlich wichtigeres im Leben. Wenn dies nur so einfach wäre.
      Wenn 50 Millionen Menschen etwas Dummes sagen, bleibt es trotzdem eine Dummheit. (Anatole France)
    • @Franke87

      Franke87 schrieb:

      aus Verzweiflung zu einer Korrekturop getrieben. Nur hat diese überhaupt nicht den gewünschten Erfolg gehabt
      Wenn ich das alles lese, glaub ich, haben wir in den selben Eimer Sch... gelangt.

      Franke87 schrieb:

      Mein einziger Ausweg, ich schlafe seitdem sehr viel, um diesem Problem aus dem Weg zu gehen.
      Ich konnte nicht mehr schlafen, jahrelang nur noch mit Schlafmittel, Benzos...

      Franke87 schrieb:

      Ich sitze manchmal Stunden lang nur da und überlege wie es wäre, alles Rückgängig zu machen
      Das kenne ich auch nur zu gut, dass hat mich früher auch die ganze Zeit beschäftigt. Inzwischen kann ich aber sagen, es ist passiert, es ist ein Teil meines Lebens. Wäre es noch mein Leben, wenn es weg wär? Aber Trotzdem packt es mich immer wieder, Trauer, Wut, Zorn...

      Franke87 schrieb:

      wahrscheinlich werde ich mich deswegen doch mal in professionelle Behandlung begeben müssen. Ob das hilft wird sich zeigen. Auf Dauer ist es eben kein Zustand Tag ein Tag aus an dieser Sache zu trauern, es gibt ja schließlich wichtigeres im Leben
      Eine Bitte von mir: Tu es, such dir Hilfe. Es gibt Sachen, die kann und muss man nicht alleine schaffen. Klingt vielleicht komisch wenn ich es rate (so wie ich immer über die Psych...s schimpfe). Aber nimm meine schlechten Erfahrungen, um deinen passenden Therapeuten zu suchen. Such dir einen der dich und dein Problem wahrnimmt, auf DICH eingeht, und dich nicht pauschal abservieren will. Jemand der dir glaubt, das eine VA massiv in die Sexualität eingreifen kann, und dir nicht einreden will, deine Probleme sind körperlich nicht erklärbar, deine sexuellen Probleme sind nur psychisch. Die wären sowieso gekommen, auch ohne VA... Ich wusste damals nicht, das es auch andere gibt die Probleme haben, also habe ich denen zeitweise geglaubt, ich sei das Problem, nicht meine VA...

      Setz dich hin und mach Termine aus, am besten gleich bei einigen Therapeuten. Du hast eh ewige Wartezeiten, und schau was für einer am besten passt. Normalerweise zahlt dir die Kasse Schnupperstunden ohne großes trara. Kundigmachen. Es wird keine einfache Suche, ungefähr so wie einen vorhautfreundlichen Urologen zu finden....

      Mach es solange du die Kraft dazu hast.

      Und wenn dir einer blöd kommt (was leicht sein kann) zeig ihm deine Faust (und für mich noch einen Finger..., so ein Smiley fehlt mir hier oft)
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • @ Urolüge

      Danke für deine Worte!

      Ich schieb sowas leider gern mal vor mir her, war schon mit der OP so. Da sollte ich tatsächlich mal handeln, denn in manchen Fällen heilt die Zeit eben nicht alle Wunden.
      Leider bin ich noch nicht soweit, das ich es als Teil meines Lebens akzeptieren kann.

      Der Punkt ist ja auch das es nicht nur in die Sexualität eingreift, sondern vor allem auch das körperliche und seelische Wohlbefinden massiv einschränkt, was noch viel wichtiger ist.
      Wenn 50 Millionen Menschen etwas Dummes sagen, bleibt es trotzdem eine Dummheit. (Anatole France)
    • Franke87 schrieb:

      nicht nur in die Sexualität eingreift, sondern vor allem auch das körperliche und seelische Wohlbefinden massiv einschränkt,
      Das gehört glaub ich alles zusammen...

      Franke87 schrieb:

      Leider bin ich noch nicht soweit, das ich es als Teil meines Lebens akzeptieren kann
      Vorwärts leben wir - rückwärts verstehen wir.

      Aber dazu muss es wieder vorwärts gehen, was passieren, auch Fehler machen, die sieht man immer erst hinterher. Hinfallen ist keine Schande, auch ein wenig liegenbleiben, um sich zu sammeln...
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Urolüge schrieb:

      Aber dazu muss es wieder vorwärts gehen, was passieren, auch Fehler machen, die sieht man immer erst hinterher. Hinfallen ist keine Schande, auch ein wenig liegenbleiben, um sich zu sammeln...


      Liegen geblieben bin ich jetzt schon lange genug, da wird es Zeit zu handeln.
      Da hab ich doch jetzt schon mal nen guten Vorsatz für`s neue Jahr, einen Termin ausmachen.
      Wenn 50 Millionen Menschen etwas Dummes sagen, bleibt es trotzdem eine Dummheit. (Anatole France)
    • Franke87 schrieb:

      einen Termin ausmachen.
      Mach einen Termin aus, aber bei einigen Therapeuten. Du wartest eh ewig auf einen Termin. Rede mit ihnen und triff dann deine Wahl. Falls dir einer spontan gefällt, du meinst mit dem kannst du gut, dann kannst du den anderen absagen. Alles dein gutes Recht, fordere es auch ein. So schon Sch... genug gelaufen...

      Und vielleicht noch Psychopharmaka. Bin ich inzwischen sehr kritisch dazu eingestellt. Damals habe ich alles gefressen was die mir verschrieben haben, geholfen hat gar nichts. Das Zeug nur im Notfall, da hilft es kurzfristig. Ansonsten, wenn ein Problem da ist, das es aufzuarbeiten gilt, verschwindet das Problem durch die Einnahme von Pillen? Hilft es das Problem zu "übertünchen"? Ich habe es jahrelang "zugetüncht". Aber es hat weitergegärt. Es hat sich eingebrannt, inzwischen meint man, ein reales körperliches Problem hat darin seinen Ursprung.
      Kann ein innerer Zwiespalt, manchmal ist man sich dieses Zwiespaltes vielleicht noch gar nicht bewusst, zu unerklärlichen Krankheiten führen, sich in den Körper fressen, die seelische Not sich körperlich manifestieren?

      Man sagt ja, wenn ein Problem nicht änderbar ist, hilft eine Änderung der Sichtweise. Aber dazu braucht es auch einen Therapeuten, der deine jetzige Sichtweise zulässt, sie nachvollziehen kann, dir hilft zu verstehen. Erst dann kann es weitergehen.

      Steh zu deinem Problem. Lass es dir von denen nicht klein- oder ausreden. Wenn einer so anfängt, dann weißt du ja...
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Bin ja der ganzen Psychoschiene nicht so offen gegenüber eingestellt, hoff ich find da einen guten Therapeuten. Wer weiß, welche Probleme der dann vielleicht noch aufdeckt.

      Werde in jedem Fall dann hier Berichten, wie es läuft. Wird aber noch dauern!
      Wenn 50 Millionen Menschen etwas Dummes sagen, bleibt es trotzdem eine Dummheit. (Anatole France)
    • Franke87 schrieb:

      Bin ja der ganzen Psychoschiene nicht so offen gegenüber eingestellt
      Umso offener und ehrlicher bist, auch zu dir selber, umso mehr wird es bringen. Keine Angst vor dem was in einem schlummert...

      Franke87 schrieb:

      hoff ich find da einen guten Therapeuten
      Du brauchst keinen guten, du brauchst DEINEN Therapeuten, mit dem du gut kannst. Deswegen mach gleich bei mehreren einen Termin aus, damit du wählen kannst.

      Franke87 schrieb:

      Wird aber noch dauern!
      Aber die Termine mach sofort aus. Du wartest eh ewig auf einen Termin. Schiebe es nicht aufs neue Jahr... Das nächste was du schreibst, bitte mit dem Anfang "Ich habe..." ;)
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Dieser Thread hat mich jetzt

      doch sehr geschockt und ich bin echt erschüttert. Das muss sich erst mal setzen. Das oben genannte Buch kann ich auch nur empfehlen-ich hatte es mal als eBook irgendwo, weiß aber nicht, ob ich es noch finde.

      Vllt. kommt dann später mehr.


      Franke87 schrieb:

      Bin ja der ganzen Psychoschiene nicht so offen gegenüber eingestellt, hoff ich find da einen guten Therapeuten. Wer weiß, welche Probleme der dann vielleicht noch aufdeckt.
      Das mit der Psychoschiene kann ich verstehen, aber Du glaubst gar nicht welche Kraft gerade die Psyche hat.

      Urolüge schrieb:

      Aber die Termine mach sofort aus. Du wartest eh ewig auf einen Termin.
      ..........das kann ich nur bestätigen. Ich warte schon seit Monaten auf meinen Termin (wegen einer ganz anderen Sache). Und ob ich dann mit dem Herrn kann, weiß ich auch noch nicht.
      Viele Grüße aus dem Rhein-Neckar-Raum

      Ich
    • @ich

      Was hat dich so geschockt und erschüttert?

      ich schrieb:

      Ich warte schon seit Monaten auf meinen Termin (wegen einer ganz anderen Sache). Und ob ich dann mit dem Herrn kann, weiß ich auch noch nicht
      Na, da hoff ich, du hast auch gleich bei mehreren Herrn einen Termin ausgemacht... ;)
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Urolüge schrieb:

      Was hat dich so geschockt und erschüttert?

      Dass die VA solche Probleme auslösen kann bei manchen. Dazu noch, dass sich manche hier chemisch kastriert haben-irgendwo steht das; oder gibt ein Link zu der Story. Das ist für mich unfassbar! Bei mir sieht es vllt. auf der Schiene anders aus, weil ich es mir selbst zuzuschreiben habe-also muss ich das mit mir selbst verantworten.

      Nein-ich habe nicht mehrere Termine ausgemacht ;(
      Viele Grüße aus dem Rhein-Neckar-Raum

      Ich