Valentin Abgottspon: Die Debatte gehört aufgewärmt...

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    • Valentin Abgottspon: Die Debatte gehört aufgewärmt...

      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Zitat: "Kein Mensch mit einem ausreichenden Mass an Verstand wird jedoch beispielsweise die Entfernung der Klitoris oder die Infibulation mit der Entfernung der männlichen Vorhaut in Bezug auf die anatomischen und psychischen Folgen generell auf eine Stufe setzen wollen."

      Doch, Herr Abgottspon, genau dies wird JEDER Mensch mit einem ausreichenden Maß an Verstand, der sich darüber hinaus mit der Materie intensiv beschäftigt hat - wie ich es seit ca. 25 Jahren tue - nicht nur wollen, sondern müssen, auch wenn das Menschen in unserem Kulturkreis offenkundig schwer fällt. Angehörige von Gesellschaften, in denen sowohl die männliche als auch die weibliche Genitalverstümmelung praktiziert wird, haben für die von Ihnen vertretene Unterscheidung hingegen zu Recht kein Verständnis, wie Sie etwa in den Publikationen von Sami Aldeeb Abu-Salieh nachlesen können.

      An der Erkenntnis, dass männliche, weibliche und intersexuelle Genitalien homolog sind und folglich über die gleiche Zahl sexuell stimulierbarer Nervenenden verfügen, dass sich beim Mann 70 % dieser Nervenenden sowie das gesamte Lubrikationspotential in Vorhaut und Frenulum befinden, dass die Eichel bei der Beschneidung nicht nur traumatisiert, sondern danach durch Kontakt mit Kleidung auch stetig desensibilisiert wird, so dass 40 bis 50-jährige betroffene Männer ebenso wie betroffene Frauen häufig über völlige Gefühllosigkeit und Anorgasmie klagen, führt darüber hinaus kein Weg vorbei.

      Dieser Artikel, zu dem ich Sie im übrigen beglückwünschen möchte, zeigt doch gleichzeitig, wie groß die allgemeine Unwissenheit bei diesem Thema, befördert durch jahrzehntelange systematische Desinformation von Seiten interessierter Kreise, leider immer noch ist.
    • Schon die Frage nach der Vergleichbarkeit männlicher und weiblicher Genitalien ist im Rahmen der Beschneidungsdebatte grotesk. Dahinter steckt keine Anatomiediskussion ("Ab wieviel Nerven beginnt der Schaden?"), sondern das politische/religiöse/ kulturelle Interesse. An Genitalien Minderjähriger hat ausser aus medizinischen Gründen niemand herumzuschnippeln, egal ob es sich um einen oder mehrere Nerven handelt.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • werner schrieb:

      An Genitalien Minderjähriger hat ausser aus medizinischen Gründen niemand herumzuschnippeln, egal ob es sich um einen oder mehrere Nerven handelt.
      Dieser Satz stellt nichts anderes dar als den Kern der Diskussion. Um nichts anderes geht es, so einfach ist das! :thumbup:
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
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