Falschdiagnose?

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    • Falschdiagnose?

      Es scheint so zu sein, dass Phimose gerne und oft diagnostizert wird.
      Darunter sollte man jedoch nur eine Verengung der Vorhaut verstehen, die zu ernsthaften Problemen führt.
      Anscheinend, wird sie jedoch von Vielen Ärzten gerne diagnostiziert, während noch die normale Verklebung zwischen Eichel und Vorhaut anhält, die sich oft erst in der Pubertät löst.

      Also: doppelter Fehler!
      1. Falschdiagnose auf Phimose
      2. Falsche Therapie (oft wird nur die Beschneidung angeboten)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Fidelis ()

    • Da gibt's zwei "Diagnosen":
      Die erste ist die enge Öffnung bei Babys und Kleinkindern, und das ist wirklich manchmal eng, gehört aber so, um die Eichel zu schützen.
      Die zweite ist das Nicht-zurückziehen-können der Vorhaut bei älteren Kindern. Da wird absichtlich das Missverständnis erzeugt, dass das durch eine Verengung der Fall ist, aber in Wirklichkeit ist die Vorhaut noch zum Teil mit der Eichel verwachsen (nicht nur verklebt, wie oft behauptet wird). Dann wiegt der Arzt besorgt den Kopf und schreibt "Vorhaut lässt sich nicht vollständig zurückziehen" in den Befund, und die Mutter macht sich Sorgen. Besser, sie klärt ihn auf, dass das schon so seine Ordnung hat.

      Was könnte da helfen?
      Am besten aus einem anerkannten Lehrbuch für Kinderärzte die Stelle mit der Vorhautentwicklung rauskopieren und an sämtliche Kinderärzte per Mail verschicken, und in allen Mamiforen ins Unterforum "vor der Geburt".
    • Dagmar Rehak Wien schrieb:

      ... gehört aber so, um die Eichel zu schützen.
      ...aber in Wirklichkeit ist die Vorhaut noch zum Teil mit der Eichel verwachsen (nicht nur verklebt, wie oft behauptet wird). ... Besser, sie klärt ihn auf, dass das schon so seine Ordnung hat.

      Danke für diese Antwort. Ich wünschte, mehr Menschen wären so vernünftig!
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • sind unheimlich wichtig, ich bin selbst in einigen Foren aktiv.
      Es ist zwar eine Syssiphus-Arbeit, weil immer wieder die gleichen Fragen und Irrtümer auftauchen, aber es stimmt schon, es hat sich vieles gebessert.
      Das schlimme ist ja, dass man bei diesem Thema klüger sein muss als die meisten Ärzte...
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    • Ich hätte das vor eingen Jahren selbst nie gedacht, dass die Diagnose "Phimose" gerne und zu häufig gestellt wird. Jetzt aber habe ich nicht den geringsten Zweifel daran, und die Ursachen sind mir auch bekannt,

      Es fängt schon bei der Definition von Phimose an?
      Was ist das überhaupt. Eine Phimose ist ein sehr weitgefasster Begriff, der für eine Vielzah Zustände verwendet wird, bei der sich die Vorhaut nicht zurückziehen lässt. Nur müssen diese Zustände noch lange nicht pthologisch (=krankhaft) sein und daher behandlungsbedürftig sein.

      Nun haben viele (leider auch hochrangige) Ärzte falsche, wissenschaftlich widerlegte Vorstellungen von der Vorhautentwicklung und definieren eine behandlungsbedürftige Phimose als nichtzurückziehbare Vorhaut ab einem gewissem Alter (meistes dem 3. Lebensjahr, oder dem Schulater).

      Diese Vorstellungen beruhen zumeist auf den Forschungen von Douglass Gairdner aus den 1940ern, denen zufolge 75% der 2 Jährigen und 95% der 3 Jährigen eine nicht-zurückziehbare Vorhaut hätten.


      Diese Werte finden sich immer und immer wieder und wieder in der deutschen Literatur, in Fachbüchern, Elternratgebern usw. und bilden die Grundlage für diverse und weit unterschiedliche Glgenfristen, nach deren Ablauf eine entwicklungsbedingte >>Säuglingsphimose<< plötzlich zur behandlungsbedingten Phimose wird.

      Das Problem ist, dass was mit Phimose beschrieben wird –der Zustand einer nichtzurückziebaren "verklebten" Vorhaut oder einer verengten Vorhaut– entwicklungsphysiologische normale Zustände sind, die für sich genommen gar keinen Krankheitswert haben. Eingergriffen und Behandelt werden muss nur, wenn dieser Zustand Beschwerden verursacht, oder durch eine Hauterkrankung bedingt ist. Eine nichtzurückziehbare verengte und/oder verklebte Vorhaut an sich ohne sonstige Beschwerden oder einer Hauterkrankung als Ursache ist vor Abschluss der körperlichen Entwicklung keine Krankheit ondern eine natürliche Entwicklungsphase bei Jungen und Jugendlichen.

      Was den Ärzten und Eltern eigedrichtert werden muss ist: Die nichtsymptomatische, also beschwerdefreie Phimose beim Kind und Jugendlichen vor der Vollendung der Pubertät ist ein Zustand, keine Krankheit.
      Es ist dabei auch sekundär und auch nicht selten gar nicht feststellbar, ob diese Nichtzurückziehbarkeit (Phimose) nun auf eine Verklebung oder die Verengung der Vorhautöffnung zurückzuführen ist, weil beides –Verengung und Verklebung– natürliche Zustände sind, die sich im Laufe der Jahre auflösen.


      Wirklichkeit ist die Vorhaut noch zum Teil mit der Eichel verwachsen (nicht nur verklebt, wie oft behauptet wird).
      Du hast recht, dass der Begriff "Verklebung" der "Festigkeit" der Verbindung eigentlich nicht wirklich gerecht wird. Es ist eine Verbindungsschicht aus Bindegewebe, welche Glans und Vorhaut verbindet.
    • Diesen Eindruck hab ich auch oft. Gerade dieses "könnte ja mal sein, also sorgen wir jetzt schon vor" ist das Schlimme.
      Wo würde das aufhören?
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