"Von Masturbation ist nicht die Rede"

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    • "Von Masturbation ist nicht die Rede"

      "One very interesting omission in all of this discussion is the omission of masturbation from any discussion of pleasure in the media, official medical statements, and the above mentioned study in Africa. We hear, instead, only about sexuality with two people involved. This omission is important to note, as the roots of male circumcision are found in a response to the dangers of masturbation which became the focus of intense medical concern in the 19th century. Is it possible that we, in this omission, are still following the lead of Victorian thoughts of sexuality, despite our belief that we no longer find harmless, solitary forms of sexual pleasure immoral?"
      "We may find today that this omission of masturbation from discussions of pleasure facilitates the idea that there is no sexual loss from circumcision. This goes quite well with Victorian standards of appropriate sexual pleasure! Supposedly, masturbatory pleasure should also have been liberated in a rejection of Victorian morality, and yet, this is not the case when society goes about accounting the effects of circumcision on sexual pleasure."


      via.library.depaul.edu/cgi/vie…?article=1089&context=etd


      Auch sonst ein sehr intelligenter Aufsatz.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • In der Hinsicht kontraproduktiv

      Das mag die Intention sein, aber:
      Die Verstümmelten masturbieren ja nicht seltener, sondern signifikant häufiger als die Intakten.

      Man muss sich das so vorstellen, wie wenn ein Raucher von besonders starken Zigaretten auf "Light"-Zigaretten umsteigt.
      Habe ich schon mal beobachten könne, solche Versuche "der Gesundheit was Gutes zu tun".

      Da wurden dann ganz einfach mehr Zigaretten geraucht.
      Allerdings ist die Sache bei Zigaretten noch komplizierter, wegen der trickreichen "wirkstoffverstärkenden" Zusatzstoffe.


    • Ist denn die Studie von Laumann, Masi und Zuckermann hier nicht bekannt?

      Die Verstümmelten masturbieren 1,76 mal häufiger als die Intakten.
      Ist doch auch einleuchtend. Halber Spaß, doppelte Frequenz! :)

      Und nicht nur das, sie treiben es auch öfter anal und oral als Intakte. Vaginal ist wohl nicht befriedigend genug, reicht nicht, wegen der Verstümmelung - es fehlen ja wichtige erogene Komponenten. Da muss es dann schon etwas derber zugehen.

      Man kann das natürlich alles auch positiv formulieren: "..that circumcised men engage in a more elaborated set of sexual practices...".

      Auch interessant: "Circumcised men were slightly more likely to have had both a bacterial and a viral STD in their lifetime."

      "In addition, contraction of bacterial STDs occurred at a significantly greater rate for men who have had more than 20 sex partners in their lifetimes. Among circumcised men with such a sexual background, the odds of contracting a bacterial STD are estimated at 2.88 that for uncircumcised men."

      Die Schlussfolgerungen sind aber z.T. auch recht drollig: "If the uncircumcised penis assumes a somewhat negative cultural association among whites, this may lead uncircumcised men to engage in a somewhat less elaborated set of sexual practices."

      Die Intakten, die verklemmten Dumpfbacken, LOL!
      Nö. vaginal macht einfach am meisten Spaß und man wird auch nicht schmutzig dabei, und es stinkt auch nichts! :)
      Und Frauen mögen das meist auch am liebsten.

      Und das Infektionsrisiko ist auch noch niedriger.

      circs.org/index.php/Library/Laumann
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Selbstbestimmung schrieb:

      Die Verstümmelten masturbieren 1,76 mal häufiger als die Intakten.
      Ist doch auch einleuchtend. Halber Spaß, doppelte Frequenz! :)


      Laumann selbst führt die höhere Masturbationsfrequenz allerdings nicht auf das Fehlen der Vorhaut, sondern auf kulturelle Faktoren zurück.

      "While we do not wish to push speculation too far, differences in the association between circumcision status and sexual practice across ethnic groups suggest that cultural, rather than physiological forces may be responsible. In particular, the presented results may reflect attitudes regarding the cultural acceptability of the uncircumcised penis. Note that the association of circumcision with experience of sexual practices is weakest among ethnic minorities for whom circumcision is less prevalent. Among whites by contrast, uncircumcised men are relatively uncommon. A consequence of this may be that a certain stigma is attached to the uncircumcised penis by the white population. If the uncircumcised penis assumes a somewhat negative cultural association among whites, this may lead uncircumcised men to engage in a somewhat less elaborated set of sexual practices."

      Ausserdem ist diese Studie nicht nach Heiratsstatus randomiziert, was bei der Frage der Masturbation nicht ganz unwichtig erscheint.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Also schließen sie messerscharf, dass nicht sein kann, was nicht sein darf

      werner schrieb:



      Laumann selbst führt die höhere Masturbationsfrequenz allerdings nicht auf das Fehlen der Vorhaut, sondern auf kulturelle Faktoren zurück.


      Also schließen sie messerscharf, dass nicht sein kann, was nicht sein darf!
      Wenn man diese wilden Spekulationen so liest, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Autoren irgendwie nicht richtig glücklich über ihre statistischen Resultate waren und sie unbedingt irgendwie schönfärben mussten.

      Einer der drei Autoren, Ezra Zuckerman (der Name lässt ja schon die Nachtigall trapsen) schreibt an anderer Stelle:

      Jewish tradition has nothing to say about the possibility of medical benefits; it is regarded purely a sign of the covenant, with no further explanation needed


      Nein wirklich, "no further explanation needed", keine weiter Erklärung nötig.

      Erinnert doch irgendwie stark an AAP-Freedman:

      Und auf dem Küchentisch wird amputiert

      Kann ein Forscher neutral, sachlich und objektiv über ein Forschungsobjekt forschen, das ihm von Gott befohlen ist?

      Oder gibt es da einen "conflict of interests"?

      Und dann noch die nur leicht verklausulierte Antisemitismus-Keule:

      That said, it is strange to me why anyone would want to enact legislation to ban the practice unless they don’t want Jews or Muslims around


      orgtheory.wordpress.com/2011/0…ision-campaign-cut-short/

      Dass das Recht auf einen vollständigen Körper ein Menschenrecht sein könnte kommt manchen Leuten offenbar erst gar nicht in den Sinn.

      Das ulkige ist: Lauman & Co. versuchen, über ethnische Aspekte die Verstümmelung herauszupauken - aber sie verstecken die Daten (aufgeschlüsselt nach Ethnien), sie zeigen sie uns nicht. Dann könnte man z.B. mal die Signifikanz überprüfen.
      Da steht zwar "Sexual Practice by Circumcision Status, Ethnicity, ...", aber die Daten sind eben nicht nach Ethnie aufgeschlüsselt.
      Wenn z.B. bei Hispanics die Unterschiede bzgl. Masturbation nicht groß sind, wäre es mal interessant, die absoluten Zahlen zu sehen. Dann würde sich vielleicht schon einiges klären.

      Aber bleiben wir mal bei den weißen Männern, da ist der Faktor dann ja offenbar sogar noch größer als 1,76!


      Die New York Times interpretierte die Daten der Studie dann auch deutlich anders als die Autoren selbst:

      "Study Is Adding to Doubts About Circumcision"

      "A new study has added to the criticism of routine circumcision..."

      nytimes.com/1997/04/02/us/stud…s-about-circumcision.html

      Und dort hört sich der Herr Laumann dann schon deutlich anders an:

      Dr. Laumann had two possible explanations for the variations. One is that uncircumcised men, a minority in this country, may feel a stigma that inhibits them. Another is that circumcision reduces sensitivity in the penis, leading circumcised men to try a range of sexual activities.


      Ach kiekste, et gibt also noch eine andere und unendlich plausiblere Möglichkeit!

      Reduzierte Sensibilität, das sollte man nach Entfernung von 50% der Penis-Haut, nach Amputation von hochsensiblen erogenen Zonen wie dem Ridged band und dem Frenulum, und der mit der Amputation verbundenen Desensibiliserung der nun schutzlosen Eichel wohl erwarten!
      Und man sollte eigentlich annehmen, dass ein verändertes sexuelles Empfinden Einfluss auf die Sexualität und auf die Praktiken hätte.

      Wie plausibel ist das denn mit diesem ominösen "Stigma"?

      Erstmal, jeder Mann, der sich durch seine Vorhaut stigmatisiert fühlt kann zum Arzt gehen, und in 15 Minuten ist er seine Vorhaut los. Es kann aber mit der Stigmatisierung nicht so schlimm sein, denn das macht selbst in den USA kaum ein Mann - es sei denn aus religiösen oder akut-medizinischen (problematische Phimose) Gründen.
      Die meisten intakten Männer mit normal entwickelter Vorhaut wissen dieselbe zu schätzen und würden sie freiwillig niemals hergeben.
      Würde man nicht gerade von einem Mann, der sich ob seiner Vorhaut "stigmatisiert" fühlt erwarten, dass er Hemmungen gegenüber dem anderen Geschlecht hat? Dass er Angst davor hat, sich vor einer Frau auszuziehen? Ausgelacht oder zurückgewiesen zu werden?
      Dass er sich dann eher mit ein paar Heftchen ins stille Kämmerlein zurückzieht, wo keiner seinen "Stigma-Penis" sieht?
      Wo doch die Vorhaut in Verbindung mit einer umschließenden Hand sich wie eine Ersatz-Vagina darstellt, da braucht es keine Gleitmittel, und keine Hilfsmittel (künstliche Vagina) aus dem Sex-Shop.
      Ganz wie es der jüdische Nobelpreisträger George Wald in seinem Artikel wiedergab:

      It seems to me,” he said, “that the foreskin is the female element in a male. It’s warm flesh enclosing the penis; a kind of male vagina.”


      Genau anders herum würde ein Schuh daraus!
      Würde, aber de facto wichsen die verstümmelten fast doppelt so häufig. Das muss eine Ursache haben. Stigmatisierung scheidet aus, sie sind ja in ihrer "Schicht" die Mehrheit.

      Steht es Eltern zu, lebenslang durch eine Amputation in die spätere Sexualität ihres Kindes einzugreifen hineinzupfuschen?

      While we do not wish to push speculation too far, ...


      LOL, und was kommt genau nach diesem Alibi-Vorspann? Pushing the speculation too far!

      If the uncircumcised penis assumes a somewhat negative cultural association among whites, this may lead uncircumcised men to engage in a somewhat less elaborated set of sexual practices.


      Wie bitte? Masturbation ist "more elobarated" (ausgearbeiteter, in dem Kontext evtl. auch "ausgeklügelter" als der Liebesakt zwischen Mann und Frau? Das schlägt dem Fass nun wirklich den Boden aus!
      Jede Dumpfbacke kann wenigstens das: Masturbieren. Oder wie es Georg Danzer mal besang: ""Auf mi steht koine, zum Krutzifix! Wos soll i mochen, i wix, i wix....
      Schon ganz kleine Jungen rutschen mit verzücktem Gesicht und glasigen Augen auf dem Teppich herum ("schubbern"), es ist die erste Form von Sexualität, die jeder Mann kennenlernt. Ein(e) ersehnte(s) Mädchen/Frau zu erobern das ist dagegen oftmals gar nicht so einfach! Da muss man(n) oft alle Register des Charmes ziehen. Und sehr geduldig sein. "More elaborate", was für ein Brüller!


      NHSLS results reveal a clear pattern in that circumcised men report a more highly elaborated set of sexual practices.


      Einen Verlust, eine Einschränkung als etwas Positives zu verkaufen, das ist einfach nur billige Rabulistik, und sonst nichts.
    • Danke, hatte mal wieder nen richtigen Lacher. (nocut)
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Logisch, dass beschnittene Männer...

      ...häufiger masturbieren. Sie erreichen viel seltener die sexuelle Befriedigung mit ihren Partnerinnen (laut der dänischen Studie von F. Mortensen 3x schlechter), sicherlich auch bedingt durch die Schmerzen und das Wundscheuern der Frauen beim Akt. Frauen haben kaum Lust auf unangenehmen Geschlechtsverkehr und beginnen die sex. Intimität zu meiden. Was bleibt dann den beschnittenen Männern übrig, als es häufiger selber zu tun als schätzungsweise Intakte?

      Das wundert mich nicht, denn auch die Ex-Frau meiner kurzen Bekanntschaft (er war auch als Kind beschnitten) hatte wenig und selten Lust mit ihm zu schlafen - wie er mir selber sagte, doch ihre Gründe wollte er mir nicht sagen. Da ich auch tiefe Unterleibschmerzen bekam, so verwundert mich dieser "Befund" überhaupt nicht.
      "Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen" (Hermann Hesse)
      "Die schönste Frucht der Gerechtigkeit ist Seelenfrieden" (Epikur)
    • Laumann behauptet keineswegs, dass Masturbation "elaborierter" ist als der Liebesakt zwischen Mann und Frau. Laumann hat festgestellt, dass beschnittene Männer häufiger als unbeschnittene zu oralen und analen Sexpraktiken greifen. Das bezeichnet er als "elaboriertes" Sexualverhalten - eine Wertung verbindet er damit nicht.

      Da Laumann des weiteren festgestellt hat, dass einige dieser Unterschiede zwischen beschnittenen und unbeschnittenen Schwarzen und Hispanics nicht signifikant sind und bei Hispanics eher eine umgekehrte Tendenz zeigen, vermutet er kulturelle Anteile. ( Die absoluten Zahlen lassen sich übrigens leicht aus der genannten Zahl der Studienteilnehmer und den Prozentangaben errechnen). Warum er seinen eigenen Studienergebnissen in der NYT widerspricht, ist völlig unerfindlich und wird nicht begründet.

      Wenn Laumann et.al. einen "conflict of interests" haben, fragt man sich natürlich, warum sie zu dem Ergebnis kommen (und das ist ja eigentlich das Interessanteste an der Studie), dass Beschneidung zu einer erhöhten STD-Rate führt.

      Ich möchte hier in keinster Weise den Standpunkt der Befürworter vertreten oder ihnen Munition liefern, würde ihnen aber auch ungern Argumente liefern, mit denen sie uns leicht aushebeln können.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Aphrodite schrieb:

      ...häufiger masturbieren. Sie erreichen viel seltener die sexuelle Befriedigung mit ihren Partnerinnen (laut der dänischen Studie von F. Mortensen 3x schlechter), sicherlich auch bedingt durch die Schmerzen und das Wundscheuern der Frauen beim Akt.


      Amerikanische Frauen klagen im Durchschnitt nicht häufiger über Schmerzen und Wundscheuern als Frauen in anderen Ländern. Morten Frisch's Studienteilnehmer waren ganz überwiegend als Erwachsene beschnitten - das kommt noch eine Reihe von Problemen dazu.

      Ansonsten siehe den letzten Satz aus meinem vorherigen Post.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • werner schrieb:

      Laumann hat festgestellt, dass beschnittene Männer häufiger als unbeschnittene zu oralen und analen Sexpraktiken greifen. Das bezeichnet er als "elaboriertes" Sexualverhalten - eine Wertung verbindet er damit nicht.


      Nein, du reduzierst das Ergebnis jetzt ganz selektiv. Der Hauptbefund ist: Verstümmelte masturbieren ganz signifikant häufiger als Intakte. Das ragt bei der Untersuchung der Sexualität ganz oben heraus.

      Und Masturbation als "more elaborated" zu bezeichnen ist - grotesk.

      Masturbation: (1.04-2.69) (95% CI) Das ist eindeutig, da gibt es nichts zu deuteln. Nirgendwo sonst ist der Unterschied im Sexualverhalten so groß. Und das bedarf einer Erklärung, und "Stigma" haut nicht hin.

      Die Werte für heterosexuellen Oralverkehr sind ja schon deutlich abgeschwächt. Allerdings ließe sich beim Fellatio ein "Stigma-Effekt" problemlos erklären: wenn eine Frau kulturell bedingte hygienische Vorurteile gegenüber intakten Penissen hat, dann wird sie möglicherweise "oral" mit einem solchen Partner eher ablehnend gegenüberstehen als gegenüber einem Verstümmelten.
      Beim Cunnilingus wäre die Erklärung schon schwieriger, vielleicht in der Art, dass manche intakt-voruteilsbehaftete Frauen fürchten, dass von ihnen als Gegenleistung für Cunnilingus Fellatio erwartet werden könnte?

      Heterosexueller Analverkehr ist überhaupt nicht aufgeführt, sondern nur "Homosexual anal intercourse". Wobei noch nicht einmal zwischen aktiv und passiv differenziert wird. Was schon ein erheblicher Unterschied ist.
      Nun gibt es bei Homosexuellen naturgemäß nicht die Möglichkeit des vaginalen Verkehrs. Da müsste man jetzt mal hinterfragen ob Verstümmelte häufiger homosexuell sind, oder ob die intakten Homos eher auf "Blümchen-Sex" stehen (wenig wahrscheinlich).

      Leider untersucht die Studie überhaupt nicht "das normalste von der Welt", Vaginalverkehr. Das wäre da im Vergleich ganz aufschlussreich. Oder wurde das auch untersucht, und die Ergebnisse passten nicht so in den Kram?


      ... und bei Hispanics eher eine umgekehrte Tendenz zeigen, ..


      Nö. Der Effekt ist bzgl. Masturbation dort auch, nur nicht so stark.

      While circumcised Hispanic men did masturbate at a slightly higher rate than did their uncircumcised peers...



      Die Erklärung könnte z.B. sein, dass Hispanics ganz überwiegend katholisch sind. Für sie ist also Masturbation Sünde, etwas, was man vielleicht seinem Beichtvater anvertrauen könnte, aber niemals bei irgend einer Befragung eingestehen würde. Die
      verstümmelten Hispanics sind eben schon nicht mehr so traditionell, ergo religiös, ihnen fällt es leichter, da ehrlich zu sein.

      Der Effekt bzgl passiv oral bei Hispanics ist "nicht signifikant". Nicht signifikant ist - nicht signifikant. Also auch nicht "umgekehrt". Einfach: Nicht signifikant. Kann einfach "Zufall" sein.

      ( Die absoluten Zahlen lassen sich übrigens leicht aus der genannten Zahl der Studienteilnehmer und den Prozentangaben errechnen).


      Wie geht das denn? Den Trick verrate mir bitte mal! Wieviele verstümmelte Hispanics masturbieren >1/m, und wieviele intakte?
      Jetzt bitte keinen Dreisatz!

      Warum er seinen eigenen Studienergebnissen in der NYT widerspricht, ist völlig unerfindlich und wird nicht begründet.


      Mir nicht. Die NYT ist halt für US-Verhältnisse relativ liberal und kritisch - auch der MGM gegenüber. Er passt sich halt seinem Ambiente an - wie ein Chamäleon. In vielen andere Publikationen kommt er ganz anders 'rüber, da fällt die zweite Alternative schlicht weg.

      Wenn Laumann et.al. einen "conflict of interests" haben, fragt man sich natürlich, warum sie zu dem Ergebnis kommen (und das ist ja eigentlich das Interessanteste an der Studie), dass Beschneidung zu einer erhöhten STD-Rate führt.


      Das ist auch einfach erklärlich. Wenn ein Wissenschaftler statistische Untersuchungsergebnisse fälscht - ist er für immer erledigt.

      Es kam halt dummerweise so heraus!

      Die einzige Alternative wäre gewesen - die Untersuchung bzgl. STDs unter den Tisch fallen zu lassen - das wäre aber ein erheblicher Substanzverlust gewesen.

      Etwas ganz anderes sind die Schlussfolgerungen, die er aus der Statistik zieht, da geht es um Interpretationen, da kann jeder widersprechen, aber niemand kann ihn dafür an die Wand nageln.

      Ich möchte hier in keinster Weise den Standpunkt der Befürworter vertreten oder ihnen Munition liefern, würde ihnen aber auch ungern Argumente liefern, mit denen sie uns leicht aushebeln können.


      Mach dir keine Sorgen, mich hebelt so leicht keiner aus! :)

      Für mich ein Schlüsselsatz ist:

      Our findings regarding sexual practice pose the greatest challenge for future research.


      Das war 1997. Vor 26 Jahren! Wo ist diese "zukünftige Forschung"? Ich finde dazu - gar nichts.
      Und das ist merkwürdig. Als ob man es besser gar nicht so genau wissen möchte.
    • Du möchtest darauf hinaus, dass Laumann die wahre Wahrheit verschweigt. So interpretierst Du seine Studie, und reicherst das mit einer Serie von persönlichen Annahmen, Vermutungen und Unterstellungen an. So einfach sollte man es sich nicht machen.

      Selbstbestimmung schrieb:

      Our findings regarding sexual practice pose the greatest challenge for future research.


      Das war 1997. Vor 26 Jahren! Wo ist diese "zukünftige Forschung"? Ich finde dazu - gar nichts.
      Und das ist merkwürdig. Als ob man es besser gar nicht so genau wissen möchte.
      Genau mit dieser Frage beschäftigt sich - am Beispiel der Masturbation - der Artikel, den ich in meinem Eingangspost zu diesem Thread verlinkt habe.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • So interpretierst Du seine Studie, und reicherst das mit einer Serie von persönlichen Annahmen, Vermutungen und Unterstellungen an.


      Soso.

      Dass Zuckerman Jude ist, und die Verstümmelung als religiös unabdingbar ansieht ist weder Annahme, noch Vermutung.
      Ansonsten habe ich ihm nichts unterstellt. Ich habe nur legitime Fragen aufgeworfen. Zumal die statistischen Ergebnisse von den Autoren einseitig und inplausibel interpretiert werden.

      "It is a concern that the call for African circumcision is coming from “North
      American physicians and researchers, most of whom had a long history of vocal advocacy of
      mass circumcision in the U.S.”"
      "Most U.S. researchers are
      undoubtedly circumcised."


      Na, na, hat da jemand etwa Vorurteile? :)

      Die von dir verlinkte Arbeit ist, mit Verlaub schwach. Laber-Rhabarber. Und bringt uns kein Stück weiter.

      For example, a frequent masturbatory technique of the
      uncircumcised may involve "no more than the thumb and two nearest fingers...applying only
      light pressure, [sliding] the foreskin back and forth over the glans"

      It may be that the foreskin makes a
      greater difference in masturbation than in intercourse.


      May, may... Maybe, maybe not, who knows, who cares? Laber-Rhabarber...

      "The effects of circumcision on masturbation may be partly what guided doctors to believe (ineffective at it may
      have been) that circumcision was useful in reducing masturbation..."


      Nein, nein, und nochmals nein! Das haben Lauman et al. doch gerade widerlegt! Es verhält sich genau umgekehrt!

      Dieser ganze alte Käse, die viktorianische Haltung zur Sexualität, Amputation zur Masturbationsverhinderung, das ist doch nun wirklich nichts neues, das ist doch kalter Kaffee!

      Auf 150 Seiten immer wieder das selbe, Wiederholung für Wiederholung. Das ist doch langweilig. "Where's the beef?"

      Zur Auswirkung auf die Masturbation Blödsinn, und zu anderen Sexualpraktiken - gar nichts.

      Und es wundert einen nicht, dass die fundamentale Arbeit von Laumann et al. gar nicht erst berücksichtigt wird - der Autor kennt sie offenbar nicht. Kein Überblick. Der Fokus liegt auf der viktorianischen Zeit.
      "Sex was bad, called obscene - Victoria - was my Queen".

      Dafür taucht drei mal Nietzsche auf. Wirklich Top-Aktuell!


      Na ja, Cohen war ja zu dem Zeitpunkt kein Wissenschaftler, sondern Student, eine MA-These, zumal eine Literaturarbeit zählt normalerweise nicht als "Forschung", das ist eine Pflichtübung.

      Auch sonst ein sehr intelligenter Aufsatz.


      Sehr intelligent? Kann ich nicht nachvollziehen.

      Die absoluten Zahlen lassen sich übrigens leicht aus der genannten Zahl der Studienteilnehmer und den Prozentangaben errechnen


      Und? Wo bleiben die Zahlen? Ich warte!

      Und ich warte auch immer noch auf neuere Forschung zur Auswirkung der Verstümmelung auf das sexuelle Verhalten. Bin für jeden Hinweis dankbar!

      PS:
      So einfach sollte man es sich nicht machen.


      Du machst es dir einfach, indem du auf das meiste, was ich geschrieben und argumentiert habe gar nicht erst eingehst!