Hi an alle IntaktivistInnen!
Tja, dann will ich auch mal dem Aufruf folgen, mich als Betroffener zu Wort zu melden, nachdem ich endlich über dieses Forum gestolpert bin.
Meine Geschichte ist eine wohl eher typische: Voreilige "Diagnose" einer "Phimose", darauf "Radikalkur" wie in Deutschland leider immer noch landläufig üblich. Während der Schulzeit (auf dem Land) das wohl ebenso typische aggressive Hänseln -- was doppelt schlimm ist, wenn man so wie ich niemals in den zweifelhaften "Luxus" der Verleugnung kam. Mir war immer klar, dass eine Vorhautamputation ganz offensichtlich etwas vielfältig negatives ist -- wobei es dennoch schockiert, wenn man dann anfängt, tiefer in die Materie einzusteigen.
Vor etwa 15 Jahren, Ende Neunziger hatte ich zum ersten Mal Zugang zum Internet und wurde sofort Mitglied der damals existierenden englischsprachigen Mailinglisten zum Thema Intaktivismus/Foreskin Restoration. Fast ebenso lang habe ich mich an der "Vorhautwiederherstellung" versucht -- wie sehr viele andere Männer auch (so jedenfalls mein Eindruck aus jenen Mailinglisten und diversen einschlägigen Foren) ohne jeden Erfolg, trotz des beharrlichen Einsatzes verschiedenster Methoden. Für manche funktioniert das, für viele andere eben leider nicht. Dies ist für mein Thema direkt relevant.
Heute bin ich Mitte Dreißig und einerseits froh, dass dieses Thema endlich den Weg in die deutsche Öffentlichkeit gefunden hat, andererseits hat dies auch schmerzliche neue Aspekte zutage gefördert, die mir vorher nicht so bewusst waren.
Mein hoffentlich zur Erörterung der Position betroffener Männer beitragender Aspekt ist hier das unausweichliche Dilemma, welches sich für betroffene Männer in einem Land wie unserem durch die (zum Glück!) große intakte Mehrheit der Männer ergibt.
Ich könnte nie wieder mit einer Frau zusammensein, die (so wie alle meine früheren Freundinnen) dem Thema indifferent gegenüberstehen, geschweige denn mit einer Frau, die aus welchen Gründen auch immer, beschnittene Männer bevorzugt. Wie könnte ich z.B. einen Sohn jemals einer solchen Frau anvertrauen, wenn doch die echte Gefahr besteht, dass sie dem erstbesten Quacksalber vertraut, der behauptet, bei ihm eine "Phimose" "diagnostiziert" zu haben?
Aber auch auf der rein partnerschaftlichen Ebene könnte ich nie wieder mit so einer Frau zusammensein. Insbesondere in Verbindung mit meinem langjährigen erfolglosen Versuch der Vorhautwiederherstellung wirft dies natürlich das vollkommen unauflösbare Dilemma auf, dass ich mit überhaupt keiner Frau jemals wieder zusammen sein kann.
Eine Frau, die sich über die Folgen und Effekte der Vorhautamputation im Klaren ist, wird sich selbstverständlich einen intakten Mann suchen. Und selbst wenn sich eine solche Frau auf mich einließe, würde ich meinen verstümmelten Penis keiner Frau mehr antun wollen -- ganz besonders keiner Frau, die ich liebe und die eben kein ahnungsloses Dummchen ist, sondern genau weiß, dass ein beschnittener Mann schlicht und ergreifend keinen normalen, natürlichen Sex mehr haben kann.
Es gibt aus diesem echten Dilemma wie gesagt keinen Ausweg, außer dem selbstgewählten Zölibat. Daher bitte ich euch alle, Abstand zu nehmen von gutgemeinten Tröstungsversuchen oder Lösungsvorschlägen (welche ich *alle* schon längst abgeklappert habe).
Ich suche hier nicht nach Trost oder Lösungen, die es nicht gibt und leider niemals geben wird, nicht geben kann. Mein einziges Anliegen in diesem Posting ist es, zur Erläuterung der Position betroffener Männer beizutragen. Ehrlich gesagt kann ich betroffene Männer, die verzweifelt an ihrer Verleugnung festhalten, ganz gut verstehen. Auf der anderen Seite steht ja nur das große Nichts. Was nutzt mir die Erkenntnis? Ich bin ein sehr körperlicher Mensch. Sex ist mir sehr wichtig, so bin ich eben gestrickt. "Es gibt ja auch andere Sachen in einer Beziehung"... Jaja, aber das bedeutet mir nicht das geringste. Wie gesagt: Bitte verkneift Euch gutgemeinte Eingebungen. Es gibt keinen Ausweg aus diesem echten Dilemma. Ich werde nie mehr in einer Beziehung sein.
Tja, dann will ich auch mal dem Aufruf folgen, mich als Betroffener zu Wort zu melden, nachdem ich endlich über dieses Forum gestolpert bin.
Meine Geschichte ist eine wohl eher typische: Voreilige "Diagnose" einer "Phimose", darauf "Radikalkur" wie in Deutschland leider immer noch landläufig üblich. Während der Schulzeit (auf dem Land) das wohl ebenso typische aggressive Hänseln -- was doppelt schlimm ist, wenn man so wie ich niemals in den zweifelhaften "Luxus" der Verleugnung kam. Mir war immer klar, dass eine Vorhautamputation ganz offensichtlich etwas vielfältig negatives ist -- wobei es dennoch schockiert, wenn man dann anfängt, tiefer in die Materie einzusteigen.
Vor etwa 15 Jahren, Ende Neunziger hatte ich zum ersten Mal Zugang zum Internet und wurde sofort Mitglied der damals existierenden englischsprachigen Mailinglisten zum Thema Intaktivismus/Foreskin Restoration. Fast ebenso lang habe ich mich an der "Vorhautwiederherstellung" versucht -- wie sehr viele andere Männer auch (so jedenfalls mein Eindruck aus jenen Mailinglisten und diversen einschlägigen Foren) ohne jeden Erfolg, trotz des beharrlichen Einsatzes verschiedenster Methoden. Für manche funktioniert das, für viele andere eben leider nicht. Dies ist für mein Thema direkt relevant.
Heute bin ich Mitte Dreißig und einerseits froh, dass dieses Thema endlich den Weg in die deutsche Öffentlichkeit gefunden hat, andererseits hat dies auch schmerzliche neue Aspekte zutage gefördert, die mir vorher nicht so bewusst waren.
Mein hoffentlich zur Erörterung der Position betroffener Männer beitragender Aspekt ist hier das unausweichliche Dilemma, welches sich für betroffene Männer in einem Land wie unserem durch die (zum Glück!) große intakte Mehrheit der Männer ergibt.
Ich könnte nie wieder mit einer Frau zusammensein, die (so wie alle meine früheren Freundinnen) dem Thema indifferent gegenüberstehen, geschweige denn mit einer Frau, die aus welchen Gründen auch immer, beschnittene Männer bevorzugt. Wie könnte ich z.B. einen Sohn jemals einer solchen Frau anvertrauen, wenn doch die echte Gefahr besteht, dass sie dem erstbesten Quacksalber vertraut, der behauptet, bei ihm eine "Phimose" "diagnostiziert" zu haben?
Aber auch auf der rein partnerschaftlichen Ebene könnte ich nie wieder mit so einer Frau zusammensein. Insbesondere in Verbindung mit meinem langjährigen erfolglosen Versuch der Vorhautwiederherstellung wirft dies natürlich das vollkommen unauflösbare Dilemma auf, dass ich mit überhaupt keiner Frau jemals wieder zusammen sein kann.
Eine Frau, die sich über die Folgen und Effekte der Vorhautamputation im Klaren ist, wird sich selbstverständlich einen intakten Mann suchen. Und selbst wenn sich eine solche Frau auf mich einließe, würde ich meinen verstümmelten Penis keiner Frau mehr antun wollen -- ganz besonders keiner Frau, die ich liebe und die eben kein ahnungsloses Dummchen ist, sondern genau weiß, dass ein beschnittener Mann schlicht und ergreifend keinen normalen, natürlichen Sex mehr haben kann.
Es gibt aus diesem echten Dilemma wie gesagt keinen Ausweg, außer dem selbstgewählten Zölibat. Daher bitte ich euch alle, Abstand zu nehmen von gutgemeinten Tröstungsversuchen oder Lösungsvorschlägen (welche ich *alle* schon längst abgeklappert habe).
Ich suche hier nicht nach Trost oder Lösungen, die es nicht gibt und leider niemals geben wird, nicht geben kann. Mein einziges Anliegen in diesem Posting ist es, zur Erläuterung der Position betroffener Männer beizutragen. Ehrlich gesagt kann ich betroffene Männer, die verzweifelt an ihrer Verleugnung festhalten, ganz gut verstehen. Auf der anderen Seite steht ja nur das große Nichts. Was nutzt mir die Erkenntnis? Ich bin ein sehr körperlicher Mensch. Sex ist mir sehr wichtig, so bin ich eben gestrickt. "Es gibt ja auch andere Sachen in einer Beziehung"... Jaja, aber das bedeutet mir nicht das geringste. Wie gesagt: Bitte verkneift Euch gutgemeinte Eingebungen. Es gibt keinen Ausweg aus diesem echten Dilemma. Ich werde nie mehr in einer Beziehung sein.
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