Beschneidung als Schutzimpfung

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    • Beschneidung als Schutzimpfung

      Beschneidungsbefürworter weisen immer wieder auf die gesundheitsprophylaktische Wirkung der Beschneidung hin, die man mit einer Schutzimpfung vergleichen könne. Dabei geistert u.a. immer wieder die Zahl von 60%iger Schutzwirking vor HIV herum. Angesehen von der Fragwürdigkeit dieser Zahl, stellt sich mir die Frage, ab welcher Schutzwirkung eine Impfung diesen Namen verdient. Es gibt Schutzimpfungen, die mit einer Sicherheit von 90 - 100% entsprechende Krankheiten verhindern.

      Kennt jemand die entsprechenden Zahlen für Schutzimpfungen und kann belegen, dass eine Schutzwirkung von 60% normalerweise niemals zu einer empfohlenen geschweige denn verpflichtenden Impfung führen würde, zumal dann nicht, wenn - wie bei der Beschneidung - die Wirkung erst Jahrzehnte nach der Impfung einsetzen würde, und die Impfung dann verschoben werden könnte?
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Interessante Frage.

      Ich meine, es ist immer eine Sache des Kosten/Nutzen Verhältnisses, welches bei der Beschneidung einfach nicht gegeben ist - nicht zuletzt deshalb, weil es effektivere Schutzmassnahmen in Form eines simplem Kondom gibt. Dazu kommt, dass es selbst bei einer angenommenen 60% Schutzrate völlig sinnfrei ist, Personen gegen HIV zu "impfen", die wie Babies und Kleinkinder noch keinen Geschlechtsverkehr haben.

      Die 60% "HIV Schutzwirkung" ist erwiesenermassen genauso eine bewusste Falschaussage wie die Nichtvergleichbarkeit von FGM und MGM. Aber, so fürchte ich, wer sich einer göttlichen Beschneidungsweisung unterworfen sieht, wird freilich nur das sehen, was er sehen will.
      Art. 2 GG:
      (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Geschuldet der deutschen Vergangenheitsbewältigung gilt dieses Grundrecht ausdrücklich nicht, wenn die Person a) ein Kind und b) männlich ist, c) die Eltern entweder jüdischen oder muslimischen Glaubens sind und d) das kindliche Genital das Ziel der Versehrtheit ist.
    • Man darf dabei nicht vergessen, dass in absoluten Zahlen die Wirkung der prophylaktischen Wirkung von Beschneidung gegen HIV lediglich 1,3% beträgt. Bei einer Pockenschutzimpfung z.B. beträgt sie über 90%.

      Ich habe mir nochmals die drei angeblich evidenzbasierten Studien der der letzten 12 Monate in Bezug auf UTI bei Säuglingen angeschaut (Brian Morris, AAP, Prof. B.). Jede dieser Studien benutzt ein anderes Evidenzmodel, jeder Studie bezieht sich auf andere Untersuchungen und jede Studie kommt zu einer anderen Evidenzklasse.

      Wenn eine derartige " Evidenz" beim Pockenschutz vorliegen würde, hätte man diese Impfung schon längst in die Tonne getreten bzw. gar nicht erst angefangen.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Kostenübernahme der Krankenkassen als Richtschnur

      Bei der Beschneidung ist es wie mit allen Gesundheitsleistungen. Was dem Patienten nachweislich einen "Benefit" bringt, wird von der Kasse übernommen. Daher bezahlen die Kassen alle Impfungen, die einen entsprechenden Schutz gewährleisten.

      Gerade bei Kindern wird von den Kassen besonders viel an Kosten übernommen. Beispielsweise muss man hier selbst bei Medikamenten keine Zuzahlung leisten oder es werden auch Impfungen bezahlt, deren Vorteile nicht ganz zweifelsfrei sind.

      Ergo sind Zwangsbeschneidungen medizinisch ähnlich sinnvoll wie Tätowierungen. Tätowierungen haben jedoch den Vorteil, dass man sie häufig wieder für viel Geld entfernen lassen kann. Dennoch sollte man Babys oder Heranwachsenden niemals ein Kreuz oder ähnliches auf den Arm tätowieren lassen, weil man sich für diese Art der Körperverletzung sofort strafbar machen würde.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • NoCut schrieb:

      Bei der Beschneidung ist es wie mit allen Gesundheitsleistungen. Was dem Patienten nachweislich einen "Benefit" bringt, wird von der Kasse übernommen.
      Nach Ansicht von Brian Morris und der AAP bringt die Säuglingsbeschneidung nachweislich einen Benefit bei der Verhütung von UTI in den ersten sechs Monaten. Warum zahlen die Krankenkassen es dann nicht, noch nicht einmal in den meisten US-Staaten?
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Die Frage war rein rhetorischer Natur, gell? 8)

      Weil ne Packung Antibiotika billiger ist, für die paar %, die sich das zuziehen, als die Beschneidung der 100% Jungs, um die HTIs (angeblich) zu vermeiden. Mädchen kriegen das übrigens häufiger als Jungs... da kommt aber keiner nicht auf die Idee, ne Korrektur im Genitalbereich vorzunehmen.

      Dagegen Meatusstenose in - sagen wir 10% der Fälle - das geht richtig ins Geld und ist durch Beschneidung bedingt.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Circumcision as a Vaccine

      "Male circumcision for HIV prevention is like getting vaccinated PLUS hand-washing, not touching one's face, mask-wearing when appropriate to prevent the flu rather than remaining unvaccinated and trying to rely on hand-washing, not touching one's face, mask-wearing alone to prevent the flu."


      "As Dr. Essex has indicated, male circumcision is much cheaper than condoms + education (one male circumcision in southern Africa is < U$100 and each condom costs almost U$1.00 -- although circumcised men should still use condoms consistently)."


      Häh? ?(
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Guy schrieb:

      Weil ne Packung Antibiotika billiger ist, für die paar %, die sich das zuziehen, als die Beschneidung der 100% Jungs, um die HTIs (angeblich) zu vermeiden.
      Vielleicht auch, weil die Komplikationen bei Beschneidungen zusätzlich noch Kosten verursachen und nicht jeder dieses brutale Ritual heidnischen Ursprungs ohne Psychiater verkraftet.

      Contergan hat ja auch sehr gut gegen Schwangerschaftsübelkeit oder Schlafprobleme geholfen. Dennoch würde heute keine Krankenkasse mehr dieses Medikament bezahlen oder ein Arzt dieses jemals wieder verschreiben. Bei den Zwangsbeschneidungen sind wir aber noch nicht so weit. Noch nicht ;)
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)