16.3.2013 Frankfurt a. M.: Religion ist (k)eine Privatsache - Positive und negative Religionsfreiheit

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    • 16.3.2013 Frankfurt a. M.: Religion ist (k)eine Privatsache - Positive und negative Religionsfreiheit

      Betrifft wahrscheinlich auch unser Thema. Wer in der Nähe wohnt, will vielleicht teilnehmen:

      Religion ist (k)eine Privatsache - Positive und negative Religionsfreiheit
      Studientag - Vortrag und Gesprächsrunde
      Impulsreferat: Prof. Dr. Mathias Rohe, Erlangen
      Dr. Gabriele Förster, Internationaler Bund der Konfessionslosen und Atheisten e.V.
      Pfrin. Ilona Klemens, Pfarrstelle Interreligiöser Dialog und Geschäftsführerin des Rates der Religionen Frankfurt
      Abdul Ahmed Rashid, ZDF, Mainz
      Moderation: Dr. Bernadette Schwarz-Boenneke, Herbert-Quandt-Stiftung

      Samstag, 16. März 2013, 15.00 - 18.00 Uhr
      Römerberg 9, Evangelisc
      he Akademie Frankfurt a.M.

      Anmeldung: [email protected]
      Kosten: 6 Euro, erm. 4 Euro
      facebook.com/events/356730884440325/
    • Ich habe an dem Studientag teilgenommen und konnte mich wie die ca. 40 anderen TeilnehmerInnen gut einbringen.
      Gerade eben schrieb ich an die Ev. Akademie Frankfurt:
      Insgesamt war der Studientag gut. Mit Frau Dr. Bernadette Schwarz-Boenneke hattet ihr eine gute Moderatorin, mit der Atheistin Dr. Gabriele Förster und dem ZDF-Redakteur Abdul Ahmed Rashid gute Gesprächspartner eingeladen. Sie überzeugten durch ihre menschliche Ehrlichkeit und Offenheit.

      Der juristische Hauptreferent Prof. Dr. Mathias Rohe aus Erlangen war dagegen eine Enttäuschung. Er verharmloste wieder einmal die Jungenbeschneidung auf eine unerträgliche und teils polemische Weise. Er habe mit so vielen Medizinern an Runden Tischen gesessen und alle hätten ihm gesagt, dass die Beschneidung ungefährlich sei. Mit wem er da wohl zusammen gesessen hat? Die Kinderärzte aus 17 europäischen Nationen und ihre Verbände kann er damit nicht gemeint haben: Beschneidungsgesetz: Gesetzgeber kannte nicht alle Risiken der Beschneidung | Wissen | ZEIT ONLINE

      Außerdem sagte Rohe, vor dem Kölner Urteil sei die juristische Meinung einhellig gewesen. Was für eine Unwahrheit!
      Ich rate der Ev. Akademie Frankfurt dringend, doch auch mal Juristen mit anderer Sichtweise einzuladen: z.B. Prof. Dr. Rolf Herzberg (Bochum), Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Günter Jerouschek (Jena), Prof. Dr. Holm Putzke (Passau), Prof. Dr. Reinhard Merkel (Hamburg), Prof. Dr. Sami Aldeeb (Basel), Prof. Dr. Christoph Sowada (Greifswald) - oder aus der Nähe Dr. Jörg Scheinfeld (Uni Mainz) oder Dr. Alexander Alireza Zaribaf (Gläshütten, Kelsterbach, Bonn).
      In seinem Einleitungsreferat über "Religion als Privatsache oder öffentliche Angelegenheit" klammerte Prof. Dr. Mathias Rohe die Beschneidungsfrage völlig aus. Aber das Publikum war nicht dumm und fragte nach. Darauf verteilte Rohe (neben dem oben schon Gesagten) Hiebe gegen einen "religionsfeindlichen" Kollegen aus Passau, die religionsfeindliche Stimmung insgesamt und Leute, die nach dem 12.12.12 keine Lust mehr hätten, Kinder in die Welt zu setzen. Er habe in Damaskus studiert - und dort bekämen die Menschen trotz Beschneidung viele Kinder, genauso wie in Israel ...

      In seiner recht billigen und schon etwas demagogisch wirkenden Polemik schien sich Rohe aber im Publikum getäuscht zu haben.
      Das konnte sich nach dem Eröffnungsvortrag an vier Runden Tischen versammeln und seine eigenen Themen für die weitere Diskussion einbringen. Die Veranstalter waren wahrscheinlich überrascht, dass viele Tagungsgäste (darunter auch etliche TheologInnen) meinten, die Großkirchen hätten zu viel Macht und Privilegien in unserem Staat und es sei eine stärkere Trennung von Kirche und Staat in vielen Bereichen fällig (Arbeitsrecht, Dritter Weg, Sendezeiten im Rundfunk, Sitz in Gremien, Kirchensteuer, u.s.w.). Der allgemeine Schlusstenor der Veranstaltung war gut: das respektvolle und offene Gespräch mit Säkularen werde immer wichtiger. Die Aufklärung sei für alle Religionen unverzichtbar, und das schließe auch Reformen hinsichtlich archaischer Bräuche ein.

      Rohe musste früher weg, um seinen Zug nach Erlangen zu bekommen. Kurz vor seinem Abschied hatte er sein Bedauern darüber ausgedrückt, dass es bis heute keinen Ludwig-Feuerbach-Lehrstuhl für Religionskritik in Erlangen gebe, wo der Philosoph einst gewirkt hatte. Das ist doch was!
    • Mathias Rohe - ist das nicht der Professor

      der die Schariah für generell Grundgesetz-kompatibel hält. Islam-Debatte: Das ist Kulturrelativismus - Feuilleton - FAZ
      Für Menschen gilt, der aus einem sehr religiösen Umfeld stammt, dass Religion und das,was religiöse Verbände darunter verstehen- zumindest teilweise - über den individuellen Freiheit- und Menschenrechten stehen kann.
      Mir ist dieser Rohe suspekt.