Ab 16.4.2013 in Rosenheim - Theologiekurs: Taufe, Beschneidung und mehr.

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    • Ab 16.4.2013 in Rosenheim - Theologiekurs: Taufe, Beschneidung und mehr.

      "Rituale?
      Die Debatte um die Beschneidung hat gezeigt, wie brisant das Thema ist. Und Rituale lassen sich nicht nur in den Religionen, sondern auch im Alltag entdecken.
      Wir wollen die Bedeutung manch vertrauter und unbekannter Rituale verstehen, uns von ihrer Schönheit aus der Bibel und Kunst inspirieren lassen und nach unseren ganz eigenen Ritualen suchen, die uns gut tun und bestärken.
      Wir freuen uns auf Sie!"

      evangelisch-in-rosenheim.de/si…files/Rituale%20Flyer.pdf

      Der Kampf gegen den religiösen Analphabetismus hat begonnen...

      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Ich bewundere deinen Mut, Susanna, dich in Rosenheim theologisch endlich schulen zu lassen.
      Dabei frage ich mich, was die mit dem "mehr" an Ritualen meinen. Taufe ist ja noch gewaltfrei. Bei der Beschneidung wird dir nur ein kleines Stückchen Haut abgeschnippelt. Tut zwar verdammt weh, aber wenn's denn für das schöne Ritual sein muss, was soll's. Und dann soll man noch mehr schöne Rituale für sich entdecken und einüben können ... Wahrscheinlich die ganze Bandbreite der Opferrituale. Da gibt es so tolle Darstellungen in der Kunst. Strawinsky zum Beispiel. Le Sacre du Printemps. Jungfrauenopfer wie im heidnischen Russland.
      Ich bewundere deinen Mut, Susanna. Und denk dran, du musst an allen drei Abenden teilnehmen. Bei Taufe und Beschneidung bleiben die nicht stehen. Es geht um mehr.
    • Ist das jetzt die nächste Stufe der antisekulären Reconquista?

      Nach den Diskussionen mit den Beschneidungskritikern und den Tagungen ohne Beschneidungskritiker vertiefen wir jetzt die Beschneidungen Rituale im Alltag?
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • werner schrieb:

      Ist das jetzt die nächste Stufe der antisekulären Reconquista?

      Naja so weit möchte ich jetzt mal nicht gehen. Die Christen sind keine verfassungsfeindliche Verschwörung mit Eroberungsphantasien, auch wenn das unter Bezugnahme auf irgendwelche Spinner aus dem 13. Jahrhundert gerne aus der Mottenkiste geholt wird, um ihnen ans Bein pinkeln zu können. Es handelt sich hier um einen Theologiekurs, in dem das Thema "Rituale" erörtert werden soll.

      Die Begrifflichkeiten sind schon mehr als hirnrissig. Das schöne Ritual des Auspeitschens kleiner Kinder, wie noch von Luther vorgeschlagen, dürfte da jedenfalls mit hineingehören, wenn man konsequent sein möchte. Das ist immerhin weniger einschneidend - im wahrsten Sinne des Wortes - als eine Amputationspraxis an den Sexualorganen eines Minderjährigen.

      Ich mag Rituale. Ich mag auch Spiritualität. Aber ich mag keine Kindesmisshandlungen, und es ist mir völlig wurst, wer sie ausführt und warum. Wer diese beiden Dinge nicht voneinander trennen kann, sollte sich vielleicht tiefgründigere Fragen stellen als diejenige, ob Rituale unser Leben reicher machen.
    • Maria Werner schrieb:

      Naja so weit möchte ich jetzt mal nicht gehen. Die Christen sind keine verfassungsfeindliche Verschwörung mit Eroberungsphantasien, auch wenn das unter Bezugnahme auf irgendwelche Spinner aus dem 13. Jahrhundert gerne aus der Mottenkiste geholt wird, um ihnen ans Bein pinkeln zu können.
      Ich nehme hiermit den Begriff "Reconquista" mit dem Ausdruck grössten Bedauerns zurück!
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Danke für eure Anregungen und Kommentare.

      Beschneidung und Taufe in einem Atemzug - das tut schon beim Durchlesen weh.

      Aber es kann auch einfach mal interessant sein, wie die Veranstalter das rüberbringen wollen.
      Und es werden bei den Teilnehmern bestimmt einige dabei sein, denen dieses Vergemenge ebenso rätselhaft ist wie mir und damit auch nicht hinterm Berg halten wollen.
    • Nun, ich sehe da schon eine Vergleichbarkeit - es kommt halt auf die Perspektive an. :)

      Aus religiöser Sicht sind beide Rituale grundlegende Initialisierungsmassnahmen. Von daher macht der Vergleich schon Sinn.

      Wir hingegen beurteilen die Rituale an ihrer Schadenswirkung. Das bisschen Wasser tut keinem weh, genausowenig wie zB lustiges Esspapier und roter "Blut"-Wein ;). Bei zB Schächtung oder Beschneidung ist dann allerdings die Grenze dessen überschritten, was man als religiös unmusikalischer Vulgärrationalist belächeln bzw tolerieren kann.

      Ich bin sehr gespannt, was Susanna uns von dort zu berichten weisst.
      Art. 2 GG:
      (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Geschuldet der deutschen Vergangenheitsbewältigung gilt dieses Grundrecht ausdrücklich nicht, wenn die Person a) ein Kind und b) männlich ist, c) die Eltern entweder jüdischen oder muslimischen Glaubens sind und d) das kindliche Genital das Ziel der Versehrtheit ist.
    • NoCut schrieb:

      Zu den Zeiten des alten Testaments waren die Menschen sicherlich noch stärker an "rohe" Umgangsformen gewöhnt als zu den Zeiten, wo das Christentum entstand. Dass auch das Christentum "rohe" Umgangsformen durchlebte, zeigt die Inquisition oder die Kreuzzüge. Man muss kein Prophet sein um vorherzusagen, dass in 50 oder 100 Jahren nur noch die Religionen eine Bedeutung haben werden, welche sich heute einer Weiterentwicklung im humanistischen Sinne nicht versperren.
      Man sollte vorsichtig sein, alles einen Topf zu werfen. Historisch gesehen weisen diese "rohen" Umgangsformen vielleicht Gemeinsamkeiten auf, es gibt aber auch gewichtige Unterschiede.

      Differenzieren muss man m.E. auch bezüglich der humanistischen Weiterentwicklung. Die Beschneidungsbefürworter halten die Beschneidung ja für das Humanste überhaupt (Bund mit Gott, Gemeinschaft, Gesundheit usw.)

      NoCut schrieb:

      Kirchen, welche nur an Weihnachten voll werden oder immer mehr junge Menschen, die sich nicht firmen oder konfirmieren lassen möchte, sind daher nur das Warnsignal für die bestehende Schieflage der christlichen Kirchen. Die Tendenz jetzt auch noch bei der Beschneidungsdebatte erzkonservativ erscheinen zu wollen, dürfte langfristig richtig kontraproduktiv werden. Ich persönlich ringe noch immer mit dem Gedanken, ob ich Christ sein kann, wenn "offizielle" Glaubensvertreter dieser religiösen Ausrichtung Zwangsbeschneidungen auch noch gut heißen.
      Das Erzkonservative in den Religionen stösst vielen Gläubigen vor allem in Mitteleuropa auf. In anderen Ecken der Welt kann es gar nicht konservativ genug sein.

      Aber selbstverständlich kann man Christ sein, auch wenn man die Ausrichtung der Glaubensvertreter nicht teilt. Es gibt sogar Glaubensvertreter, die die Ausrichtung anderer Glaubensvertreter nicht teilen.^^

      Man kann sogar Christ sein/ bleiben, wenn man aus der Kirche austritt, vielleicht sogar ein christlicherer Christ. ;)
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • werner schrieb:


      Aber selbstverständlich kann man Christ sein, auch wenn man die Ausrichtung der Glaubensvertreter nicht teilt. Es gibt sogar Glaubensvertreter, die die Ausrichtung anderer Glaubensvertreter nicht teilen.^^

      Man kann sogar Christ sein/ bleiben, wenn man aus der Kirche austritt, vielleicht sogar ein christlicherer Christ. ;)

      ... und dann kann man noch Atheist sein als getaufter Christ, sozusagen ein "atheistischer Christ". Oder ist man dann "christlicher Atheist"? ;)

      Ach, diese religiösen Labels sind schon eine Nummer für sich. Frei nach Grönemeier: "Wann ist ein Christ ein Christ!" :D
      Art. 2 GG:
      (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Geschuldet der deutschen Vergangenheitsbewältigung gilt dieses Grundrecht ausdrücklich nicht, wenn die Person a) ein Kind und b) männlich ist, c) die Eltern entweder jüdischen oder muslimischen Glaubens sind und d) das kindliche Genital das Ziel der Versehrtheit ist.