„Ein brutales, archaisches Volk“

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    • „Ein brutales, archaisches Volk“

      Im Februar 2011, als noch niemand etwas von der Beschneidungsdebatte ahnte, führte Rabbi Andrew Steiman ein offenherziges Gespräch mit einem Redakteur der FAZ.

      "In dem Schreiben Stephan Kramers drückt der Zentralrat seine „große Besorgnis“ aus über „Bestrebungen, die religiöse Beschneidung zu kriminalisieren...Rabbiner Andrew Steiman sagt dagegen: „Auf den Nationalsozialismus würde ich zur Verteidigung der Beschneidung nicht verweisen. Kramer ist übergetreten.“ Will wohl sagen: er ist vom Übereifer des Konvertiten beseelt."

      "Die Beschneidung der Knaben am achten Tag nach der Geburt bestätigt nicht nur den Bund mit Gott und sichert den Fortbestand des Volkes Israel. Sie soll auch erzieherisch wirken. Männer seien nun einmal stark von ihren Trieben bestimmt, sagt Steiman, darum müssten sie beschnitten werden. Nur so könnten sie kapieren, dass dieser Körperteil Gott geweiht sei. Dass auch das manchmal nicht hilft, weiß Steiman aus eigener Erfahrung. „Bei meinem Vater hat es nichts gebracht.“

      "Die Beschneidung wird vom Mohel, dem rituellen Beschneider, der auch ein ausgebildeter Arzt sein kann, vorgenommen. Der acht Tage alte Säugling wird dabei nicht betäubt. Viele glauben, dass die Nerven zur Weiterleitung des Schmerzes noch nicht ausgebildet sind. Nur ein Tropfen Wein wird ihm eingeflößt – das soll betäubende Wirkung haben. Steiman kann darin nichts Verwerfliches erkennen und erzählt die Geschichte von einem befreundeten Rabbiner. Der habe ihm während einer Beschneidungszeremonie zugeflüstert: „Was sind wir doch für ein brutales, archaisches Volk.“

      Beschneidung: Blutiger Schnitt - Kirche & Religion - FAZ

      Ich kann mir vorstellen, dass man noch mehr solcher Statements im "Archiv" findet...
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Die Kommentare sind brandaktuell!
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Guy schrieb:

      Die Kommentare sind brandaktuell!
      Genau. Man findet auch schon in Kommentaren aus den 1990 Jahren die wesentlichen Punkte der aktuellen Beschneidungsdebatte (Menschenrechte, Grenzen der Religionsfreiheit, körperliche Unversehrtheit usw.), was die Verschwörungstheoretiker, die Putzke, Herzberg und Kelek eine " konzertierte Aktion" unterstellen, absolut Lügen straft.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Interessant ist doch, dass schon "vor Köln" (wo es ja angeblich, so wurde 2012 und folgend gebetsmühlenartig gelogen noch gar keine "Beschneidungsdiskussion" gab) kniesehnenreflexartig die Antisemitismus-Keule ausgefahren wurde, wenn zarte Kritik an der Jungenverstümmelung aufkam:

      "Islamophobie und Antisemitismus" schrieb:

      Was mit der auch in diesem Artikel eingeforderten "Normalisierung" gemeint ist, lässt sich erahnen, wenn Israel an anderer Stelle der "moralischen Erpressung" bezichtigt und behauptet wird, die "Vermeidung begangener Sünden" könne zu einer "Blockierung des Denkens und zu neuen Sünden" führen. Oder aber wenn in der FAZ unter dem Deckmantel der Aufklärung und der Sorge um das Kindeswohl die rituelle Beschneidung von Jungen, und damit ein essentielles Element jüdischer, aber auch muslimischer Identität in Frage gestellt wird. (77)

      77: Wagner, Beschneidung, In: Frankfurter Sonntagszeitung, 6.2.2011, S.6...

      Literatur:
      ...
      Wagner, Richard: Beschneidung. Blutiger Schnitt. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 6. Februar 2011 S.6

      "Islamophobie und Antisemitismus – ein umstrittener Vergleich"
      herausgegeben von Gideon Botsch et al., Walter de Gruyter S. 137
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.