"Wir sind schließlich alle freie Menschen."

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    • "Wir sind schließlich alle freie Menschen."

      " Der soziale Druck sei groß. "Großeltern zetern, Freunde warnen vor Krankheiten und Ausgrenzung des Jungen."

      [url='http://www.swp.de/ulm/nachrichten/politik/Auch-in-Israel-gibt-es-Kritik-an-der-Beschneidung;art4306,1547227[/url]

      "Hauptsächlich soziale Ängste bewegen viele Eltern dazu, ihre Söhne beschneiden zu lassen“, sagt Sadeh und stützt sich dabei auf Gespräche mit verunsicherten Eltern sowie auf informelle Erhebungen. Nach einer Umfrage aus dem Jahr 2006 ließe ein Drittel jüdischer Eltern lieber vom „Brith“ ab, rang sich aber trotzdem dazu durch, gut die Hälfte wegen des „gesellschaftlichen Drucks“, etwa zehn Prozent „weil es den Großeltern wichtig war“. „Freunde sind das größte Problem“, weiß Sadeh. „Sie verurteilten uns für unsere Weigerung.“

      Religiöser Ritus: Ein einschneidender Beschluss - Feuilleton - FAZ

      "Eine andere Freundin erzählte, dass sie Riesenstreit mit ihren Eltern und dem Vater ihres Sohnes habe. Sie ist geschieden, der Zehnjährige lebt bei ihr. Nun finden der Vater und alle Großeltern des Jungen, es sei allerhöchste Zeit, dass er beschnitten werde."

      Kolumne Weltstadt : Beschneidung - nur von Religion redet keiner | Politik - Frankfurter Rundschau

      "Meine Exfrau und ich sind regelrecht boykottiert worden von meinen Eltern. Ich habe von Familien gehört, wo die Großeltern drohten, das Kind zu entführen, um es beschneiden zu lassen. Die Familien üben großen Druck aus und beharren auf die Zeremonie."

      Israelischer Beschneidungsgegner: „Ein Akt der Vergewaltigung“ - taz.de

      "Nun soll nein – muss – unser Kleiner plötzlich diesen Herbst beschnitten werden . Die türkische Familie macht richtig Druck. Ich habe meinen Ex gefragt, was den so schlimm wäre, wenn es nicht getan wird. Er entgegenete mir, dass unser Sohn von seiner Familie als “beschmutzt” angeschaut wird und es zur totalen Trennung zwischen unserem Kleinen (er ist sonst der Prinz von allen) und der türkischen Familie kommt. Ich gehe schon so weit zu denken, dass halt der Kontakt abgebrochen wird und unser Sohn seine Grosseltern und die türkischen Verwandten aus diesem - mit Verlaub - Blödsinn nicht mehr sieht, so traurig dies für ihn sein würde. Ich habe dann erst einmal geschluckt und fragte dann, was geschehen würde, wenn ich mein Einverständnis zu so einer Operation nicht geben würde. Mein Ex meinte: “Dann herrscht Krieg …!”

      Und jetzt doch - unser Kleiner MUSS beschnitten werden - was soll ich tun? - Forenarchiv - urbia.de

      "Oddly, circumcision is an area of child-raising that can cause dissent among family members. Refusing to have a circumcision in a family where it's always been done without question causes distress to grandparents, who may have unfounded notions about its importance. Circumcising a baby in a family where it's considered unkind can also cause hard feelings. Even in the most private part of your child's infancy, your family will have an opinion, so get your ducks in a row if you plan to buck your family tradition!"

      Care and Cleaning for Uncircumcised Baby Boys

      "Her parents have some different feelings about this and her dad especially is acting like he will die of heartbreak and be the shame of his family if his grandson doesn't have a proper bris. So, do we just ignore these worries of her parents?"

      "Safe to ignore grandparents? Sure -- if they're anything like my Jewish grandparents, and they sure sound like it, this is not the first time they've been trying to tell you what to do and how to do it, and it won't be the last -- probably you've already accommodated them too much in the spirit of ''being nice to the old folks'' and now you are worried they are going to eat you alive."

      "Hi A Johnson, the first thing for you to be aware of is that you and your in-laws are talking about two different things - you are talking "religion" and they are talking "belonging & identity."

      "We didn't have the misfortune of having a family member freak out about that, although my dear old grandfather complained. PLEASE make this decision based on what is in your heart and your wife's heart."

      "We didn't circumcise our son, despite his dad's family's active jewish identity. Here's the thing, it all depends on the family members -- if you've got a really rigid grandparent, they could continue to make a really big deal out of it."

      "I am a Jewish mother of a happy uncircumcised 2 yo. We have 3 more friends with boys who decided not to circumcise. This debate between you and grandparents is probably the first and not last about how to raise your child. But you are the parents of this child and therefore, you get to make the decisions, as painful they may be to the grandparents."

      "I had so much trouble dealing with my family on this issue, well, mostly my mother, who was putting a lot of pressure on me to circumcise my son."

      "However, what I didn't prepare for is the strong pressure I am getting from my mother, who will not stop telling me that it is very important to her that we have our son circumcised. She doesn't even care if we have a bris, she just wants us to get him circumcised, because if we don't, he would be the only male in the family who is not."

      Berkeley Parents Network:
      Jewish and Deciding about Circumcision



      "Aber natürlich unterliegen die Eltern keinem Zwang. Die Beschneidung ist zwar eine religiöse Vorschrift, aber es wird niemand verurteilt, der sich dagegen entscheidet. Wir sind schließlich alle freie Menschen."

      Grigori Lagodinsky von der Jüdischen Gemeinde kritisiert antireligiöse Tendenzen der Debatte - Kassel - Lokales - HNA Online
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Danke werner für diesen Beitrag. Er zeigt sehr deutlich, wo in der Beschneidungsdebatte die wirklichen Zwänge und Verpflichtungen herkommen. Es sind sehr oft nicht die religiösen Gesetze. Es ist der gesellschaftliche Druck, der vielen Eltern oft zu groß wird.
      Dass sich unsere Regierung diesem Druck beugen will, anstatt ihn durch Aufklärung zu mindern, ist mehr als enttäuschend. Es ist der Weg des geringsten Widerstandes, und zwar in jeder Hinsicht.
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Die Menschenwürde ist der zentrale und höchstrangige Wert des Grundgesetzes und geht allen anderen vor und ist mit keinem anderen Verfassungsgut abwägbar

      Es ist wirklich erschreckend und traurig. Der gesellschaftliche Druck auf die sich Weigernden war mir von Beginn der Diskussion an bewusst, und war der Grund, weshalb ich mich zu Anfang nicht gleich positionieren konnte. Selbst mein Freund, ein sehr sehr lieber Mensch, gab zu bedenken und wog ab. Er sagt, nach allen Erwägungen um die Beschneidung und dem Wissen um die Schwierigkeiten die ein Verbot mit sich bringen würde, wäre mein Bestehen auf das Beschneidungsverbot Prinzipienreiterei.

      Ich habe also eine ganze Weile darüber nachgedacht, ob es mir tatsächlich ums "bloße" Recht geht. Und ich bin zu dem Schluß gekommen, daß es nicht anders sein kann, als daß der Schutz der Kinder in unserem Land auf einer gesetzlichen Basis gesichert ist. Wenn wir an diesen Grundrechten beginnen zu feilen - egal aus welchen Gründen - dann misachten wir weit mehr als ein nur ein Prinzip. Wir verlieren die Grundlage unseres Glaubens, nämlich dem, daß des Menschen Würde unser höchstes Gut ist.
    • Weguer schrieb:

      Danke werner für diesen Beitrag. Er zeigt sehr deutlich, wo in der Beschneidungsdebatte die wirklichen Zwänge und Verpflichtungen herkommen. Es sind sehr oft nicht die religiösen Gesetze. Es ist der gesellschaftliche Druck, der vielen Eltern oft zu groß
      Ich wollte noch einmal der Frage nachgehen, warum manche religiösen Rituale sich über Jahrhunderte/Jahrtausende erhalten und manche nicht. Rituale haben fast immer den Zweck, eine Gemeinschaft zusammenzuschweissen, und sie erhalten sich, wenn dieser Zweck nach wie vor eine erhebliche aktuelle (!) Bedeutung hat. Der Druck auf die Gruppe ist natürlich wesentlich höher, wenn das Ritual in der ursprünglichen und nicht in symbolischer Form durchgeführt wird. Ausserdem hat dies den "Vorteil", dass das Ritual nach aussen hin im Rahmen der Religionsfreiheit "verkauft" werden kann. Eine Begründung als blosse "Tradition" ( wie bei der Mädchenbeschneidung ) oder "Dass hat schon der Opa so gemacht" würde wohl kaum für ein Erlaubnisgesetz ausreichen.

      Die wütende Reaktion der Religionsvertreter, die Beschneidungskritik als unmittelbaren Angriff auf den Zusammenhalt der Gruppe und damit auf die Existenz der Gruppe selbst betrachten, zeigt, dass sie anderen "modernen" Formen, ihre Gruppe zusammenzuschweissen, zutiefst misstrauen - wahrscheinlich zu recht.

      Herr Lagodinsky beschreibt zu recht einen modernen Menschen als einen Menschen, der die Wahl hat. Haben die Menschen bezüglich Beschneidung eine Wahl?
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Der Widerspruch zwischen Prinzip und Realität wundert mich nicht, bzw nicht mehr. Seitdem mir klar geworden ist, dass die Zirkumzision deren EIGENE Religion darstellt. Leider sehe ich mich ausser Stande, "Zirkumzision" unabhängig von "Religion" zu sehen. Oder ich müsste hier einen NEUEN Begriff erfinden, nämlich für das (auch hier geltende) Prinzip: "Mit einem Realen Opfer wird ein Fiktives Heil herbei-BESCHWOREN."
      Diese Beschwörung der Fiktion schließt ein, dass man Propaganda macht, um möglichst alle Menschen diesem Opfer zu unterwerfen sowie, zuvörderst natürlich diejenigen, MIT DENEN MAN ES JA MACHEN KANN, diesem Opfer unterwirft. also die eigenen Kinder.

      Ich habe die Religion der Zirkumzision im Grunde schon als die PARASITÄR-Religion begriffen, die sie ist, als ich über deren Einführung in das Element "J" der TORAH-Vorlage lernte, 5 Jahrhunderte später, von der Rabbinischen "P"riesterschaft. Das ist jetzt keine Blasphemie oder so gegen Religion an sich, sondern eine Aussage der "Documentary Hypothesis" welche die Evolution der TORAH als Patchwork sehr gut erklärt. Moderne Juden wissen und akzeptieren das.

      >>According to modern scholars, circumcision is not even mentioned in the either the earliest, "J", version of Bereshith ("Genesis") nor the next three rewrites by other authors. Most importantly, the story of Abram is there in its entirety, except the part about the Covenant being "sealed" with circumcision. The parallel Covenant story of "a smoking kiln and its blazing torch" passing between the halves of animals and birds sacrificed by Abram is in J. Many biblical scholars agree on this point, and it is in accord with the mitzvot against desecrating the body.<<
      Brit Without Milah

      Die Heidnische Parasitär-Religion der Zirkumzision wurde in den WIRTS-Organismus, die Religion des Abrahamitischen Kreator G-D, von "P", sozusagen IMPLANTIERT. Um es mal versuchsweise in Biologischer Sprache auszudrücken.
      Ressource: Links zum Thema "Beschneidung"
      pastebin.com/KLQ6UBff
      Noch ne tolle Übersicht - auf Deutsch
      Zottelhexe
    • @HaWeHa

      Gerade wenn ich die "dokumentarische Hypothese" berücksichtige, stellt sich ja erst recht die Frage, warum das Ritual trotzdem und quasi unbeirrbar aufrechterhalten wird. Welchen Sinn hat die "Beschwörung einer Fiktion" bzw. die entsprechende "Propaganda"?

      " Vulgärrationalismus" heisst ja nicht zuletzt, die heiligen Schriften als menschengemacht zu verstehen, und damit ihre Begründung aus einem "höheren" Zusammenhang zu negieren. In diesem Zusammenhang prägte einmal der Journalist Johannes Wilms anlässlich einer Erörterung der orthodox religiösen Siedlungpolitik in Israel den schönen Satz: "Die Bibel ist kein Katasteramt." Gott versprach Abraham ja Land und führte ihn dorthin. Darin liegt seine aktuelle Bedeutung für die Juden.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.