Erhebliche Zunahme von Beschneidungen nach AAP-Stellungnahme

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    • Kriminell, Eltern so in die Irre zu führen. Und dumm, sich nicht besser zu informieren und in die Irre führen zu lassen. :thumbdown:
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
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    • Kann man den Eltern einen Vorwurf machen? Schwer zu beantworten, denn sie verlassen sich auf das Urteil der Ärzte, die behaupten, daß es "leichte Vorteile der Beschneidung gegenüber der Nichtbeschneidung" gebe. Allerdings wird selbst in dieser Stellungnahme nicht behauptet, daß die Vorteile so groß seien, daß es eine generelle Empfehlung darstellen könnte.
      Interessant ist jedoch, wie "Vorteile" definiert wird: Anhand eines mathematischen Modells werden selektierte Studien der letzten Jahre genommen (unter ihnen äußerst kontrovers diskutierte oder widerlegte) und die voraussichtlichen KOSTEN(!) für das Gesundheitswesen betrachtet.
      Unter diesen Prämissen würde schon eine Änderung der Gebühren für bestimmte medizinische Leistungen zu einer anderen Bewertung der Fragestellung führen müssen! Man darf also getrost behaupten, daß es keinesfalls medizinische Vorteile für den Beschnittenen hat, beschnitten zu sein, sondern, daß die Gesellschaft aufgrund der derzeitigen Kostenstrukturen im amerikanischen Gesundheitswesen von dem Eingriff möglicherweise profitiert.
      Daß alle(!)anderen pädiatrischen Fachgesellschaften diese Stellungnahme scharf kritisierten, ist darauf zurückzuführen, daß sie die tatsächlichen Auswirkungen für die Betroffenen berücksichtigen und es den amerikanischen Kinderärzten auch ums (eigene) Geld geht: Mit dieser Stellungnahme kam nämlich die Forderung der Kostenübernahme durch Medicaid und die versichert landesweit über 30 Millionen Kinder....
      Kosteneinsparungen durch Amputation....
    • In Amerika wird die Kostenfrage für medizinischen Behandlungen viel unverblümter und ethisch rabiater diskutiert als (noch) bei uns. Insgesamt gesehen handelt es sich ja auch nicht um eine Kostenersparnis, sondern um eine Kostenumleitung. Würde Beschneidung verboten, würde der finanzielle Verdienst nicht mehr bei den Urologen, sondern - wenn man der betreffenden Logik folgt - bei den Krebschirurgen landen.
      Ich bin immer noch verblüfft, welchen Stellenwert die Empfehlungen der AAP in Nordamerika haben. Dagegen erscheinen die Erklärungen des Vatikan ("Ex catedra") oder eine Fatwa wie ein laues Lüftchen.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Das finde ich auch nicht nur kriminell, sondern ausgesprochen dumm und verantwortungslos von den Eltern! Gerade zur Zeit hat fast jeder irgendwo einen Internetzugang und kann alle Informationen und Studien, die gegen eine Beschneidung sprechen am schnellsten und leichtesten finden - und wenn nötig, sich die med. Literatur besorgen. Es gibt die NoCirc Organisation, an die sie sich wenden können! Und auch an die Bewegung Mothers against Circumcision.

      Doch ich glaube schon, dass man den Eltern Vorwürfe machen kann, gerade da heute jeder und jede Zugang zu Quellen hat, sogar zu den Studien. Die erwachsenen Kinder könnten später ihre Eltern auf Körperverletzung klagen. Die Eltern, die sich nicht informieren, obwohl sie es können, handeln aus Bequemlichkeit, Faulfeit und Fahrlässigkeit!

      Weguer schrieb:

      Kriminell, Eltern so in die Irre zu führen. Und dumm, sich nicht besser zu informieren und in die Irre führen zu lassen. :thumbdown:
      "Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen" (Hermann Hesse)
      "Die schönste Frucht der Gerechtigkeit ist Seelenfrieden" (Epikur)