Ich möchte hiermit noch einmal auf ein paar Äusserungen von Frau Deusel hervorhebend zurückkommen, die mir wichtig zu sein scheinen.
Frau Deusel hebt ja öfter mal hervor, dass die Beschneidung hygienische Vorteile hat. Dies tut sie jedoch nicht bzw. nicht nur, weil aus dem Mangel an Hygiene Krankheiten entstehen könnten, sondern wegen der Hygiene als solche.
"Mit der sanften Ironie einer Ärztin, die schon vieles gesehen hat, erzählt sie: „Zwei Drittel der Knaben halten wenig von Genitalhygiene und halten das auch im Erwachsenenalter bei.“ Mehrere denkwürdige Patientendialoge sind ihr in Erinnerung: „Hast du dich jemals da unten gewaschen?“ – „Ja! An den Füßen!“
"Es geht da vor allem um die Körperhygiene. Natürlich wäscht sich ein Großteil der Männer in Deutschland gründlich, keine Frage. Aber es gibt auch viele, die tun es nicht, das kann ich aus meiner inzwischen langjährigen Erfahrung als Urologin sagen - auch wenn das keiner gerne hört. Es gibt Studien, wonach weniger als ein Drittel aller Männer eine konsequente Körper- und Intimpflege betreiben."
Wie denkt man in Israel?
" Dort wäre es undenkbar, nicht beschnitten zu sein. Diese Vorstellung löst unter Medizinstudenten Gefühle von Ekel aus."
Allein (!) " Ekelgefühle" können also eine Vorhautamputation rechtfertigen. Da schon Kinder sie auslösen können, muss die Beschneidung früh erfolgen. Und wann? Bei Jugendlichen vielleicht?
"Das wäre grausam. Jugendliche kriegen das im Unterschied zu Kleinkindern voll mit und haben dann Angst."
"Für die Kinder ist es besser, das so früh wie möglich zu machen. Sobald sie ein gewisses Alter erreicht haben, kriegen die Kinder Angst vor dem Eingriff. Dem Säugling hingegen ist das egal, weil er nicht weiß, was da gerade genau mit ihm passieren wird."
Dem männlichen Säugling wird also nach dieser Logik durch Beschneidung "Hygieneerziehung" untergejubelt, OHNE dass dafür ein religiöser oder krankheitsprophylaktischer Grund vorliegt! Die Beschneidung ist in diesem Sinne eine Erziehungsmassnahme (!), mit der gegen die " genetisch bedingte" Unsauberkeit bei (unbeschnittenen) Männern angekämpft wird (Igittigitt!). Selbst wenn dieser Aspekt bei einigen Frauen im Publikum möglicherweise zustimmendes Grinsen/Naserümpfen auslösen mag, ist es doch ein starkes Stück, dafür eine Säuglingsbeschneidung zu empfehlen!
Ich möchte Frau Deusel nichts unterstellen, frage mich allerdings, wie man als Urologin arbeiten kann, wenn man schon während der Ausbildung (!) mit Ekelgefühlen kämpfen muss. Des weiteren frage ich mich, ob mit dieser Begründung der Beschneidung als " Erziehungsmassnahme" nicht die Verhältnismässigkeit des § 1631 BGB weit überschritten ist. Der lakonische Hinweis auf die Verfügbarkeit von Wasser und allgemeines Grinsen reicht mir jedenfalls als "Gegenargument" nicht mehr aus.
(Ich verzichte auf eine Quellenangabe für die Zitate von Frau Deusel. Sie können leicht ergoogelt werden).
Frau Deusel hebt ja öfter mal hervor, dass die Beschneidung hygienische Vorteile hat. Dies tut sie jedoch nicht bzw. nicht nur, weil aus dem Mangel an Hygiene Krankheiten entstehen könnten, sondern wegen der Hygiene als solche.
"Mit der sanften Ironie einer Ärztin, die schon vieles gesehen hat, erzählt sie: „Zwei Drittel der Knaben halten wenig von Genitalhygiene und halten das auch im Erwachsenenalter bei.“ Mehrere denkwürdige Patientendialoge sind ihr in Erinnerung: „Hast du dich jemals da unten gewaschen?“ – „Ja! An den Füßen!“
"Es geht da vor allem um die Körperhygiene. Natürlich wäscht sich ein Großteil der Männer in Deutschland gründlich, keine Frage. Aber es gibt auch viele, die tun es nicht, das kann ich aus meiner inzwischen langjährigen Erfahrung als Urologin sagen - auch wenn das keiner gerne hört. Es gibt Studien, wonach weniger als ein Drittel aller Männer eine konsequente Körper- und Intimpflege betreiben."
Wie denkt man in Israel?
" Dort wäre es undenkbar, nicht beschnitten zu sein. Diese Vorstellung löst unter Medizinstudenten Gefühle von Ekel aus."
Allein (!) " Ekelgefühle" können also eine Vorhautamputation rechtfertigen. Da schon Kinder sie auslösen können, muss die Beschneidung früh erfolgen. Und wann? Bei Jugendlichen vielleicht?
"Das wäre grausam. Jugendliche kriegen das im Unterschied zu Kleinkindern voll mit und haben dann Angst."
"Für die Kinder ist es besser, das so früh wie möglich zu machen. Sobald sie ein gewisses Alter erreicht haben, kriegen die Kinder Angst vor dem Eingriff. Dem Säugling hingegen ist das egal, weil er nicht weiß, was da gerade genau mit ihm passieren wird."
Dem männlichen Säugling wird also nach dieser Logik durch Beschneidung "Hygieneerziehung" untergejubelt, OHNE dass dafür ein religiöser oder krankheitsprophylaktischer Grund vorliegt! Die Beschneidung ist in diesem Sinne eine Erziehungsmassnahme (!), mit der gegen die " genetisch bedingte" Unsauberkeit bei (unbeschnittenen) Männern angekämpft wird (Igittigitt!). Selbst wenn dieser Aspekt bei einigen Frauen im Publikum möglicherweise zustimmendes Grinsen/Naserümpfen auslösen mag, ist es doch ein starkes Stück, dafür eine Säuglingsbeschneidung zu empfehlen!
Ich möchte Frau Deusel nichts unterstellen, frage mich allerdings, wie man als Urologin arbeiten kann, wenn man schon während der Ausbildung (!) mit Ekelgefühlen kämpfen muss. Des weiteren frage ich mich, ob mit dieser Begründung der Beschneidung als " Erziehungsmassnahme" nicht die Verhältnismässigkeit des § 1631 BGB weit überschritten ist. Der lakonische Hinweis auf die Verfügbarkeit von Wasser und allgemeines Grinsen reicht mir jedenfalls als "Gegenargument" nicht mehr aus.
(Ich verzichte auf eine Quellenangabe für die Zitate von Frau Deusel. Sie können leicht ergoogelt werden).
"Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.