Das Erlebnis, feststellen zu müssen, dass der eigene Penis anders ausschaut, als bei anderen Jungen, ist schlimm. Mir erging es so nach der ersten Unterrichtsstunde eines Schwimmkurses in der Umkleidekabine etwa im Alter von 6 Jahren. Bis dahin war ich davon ausgegangen, dass die Geschlechtsteile von Jungen gleich aussehen.
Das war ein Irrtum !
Während die Geschlechtsteile der anderen Jungen länger und mit Haut überzogen waren, sah mein Penis merklich kleiner aus. Die Eichel schimmerte damals noch bläulich und die Haut endete noch am Eichelkranz.
Ein Teilnehmer des Kurses, der neben mir stand, warf einen Blick auf mich und rief laut durch die Umkleidekabine: "Guckt Euch den mal an, dem hat man den Piepmatz vorne abgeschnitten " ! Alle starrten auf mich, einige fingen an zu lachen.
Kinder können grausam sein. Ein operierter Penis ohne Vorhaut in eben etwas anderes als eine Narbe nach einer Blinddarmoperation oder ein eingewachsener Fußnagel.
Als ich meine Mutter auf diese " Entdeckung " und das Erlebnis ansprach, wurde mir erklärt, dass ich im Alter von 15 Monaten an einer Phimose operiert worden sei. Die Harnstrahl sei damals extrem schmal gewesen bzw. hätte anfänglich nur getröpfelt; die Haut sei mit der Eichel verklebt gewesen. Nachdem eine konsultierte Kinderärztin ratlos mit der Schulter gezuckt hätte, sei ich einem Chirurgen vorgestellt worden, der die Entfernung der Vorhaut alternativlos als Heilmittel vorschlug und dabei auch die aus seiner Sicht vielen Vorteilen einer Beschneidung (Intimpflege,Krebsrisiko etc. ) erwähnte. Dass meine Eltern ihm Vertrauen schenkten, kann ich ihnen nicht zum Vorwurf machen, zumal der Arzt in unserer Stadt als Kapazität bekannt war. Dennoch bezweifel ich heute mehr denn je, dass diese Operation notwendig war. Vielmehr unterblieb der Versuch, eine mögliche Vorhautverengung oder Verklebung medikamentös zu behandeln.
An den Eingriff kann ich mich nicht mehr erinnern; wohl aber an die Empfindlichkeit der Eichel, die mir einige Jahre danach, z.B. bei der Intimpflege zu schaffen machte, ich oft Angst vor dem Waschen bekam, weil sich danach regelmäßig ein unangenehmer Schmerz einstellte.
Nach dem Schockerlebnis in der Umkleidekabine habe ich mich bemüht, den beschnittenen Penis vor Klassenkameraden zu verbergen. Selbst meine besten Freunde merkten nicht, dass ich unten anders aussah als sie. Zudem war ich in der Regel der einzige Junge in der Klasse, dem aufgrund einer Phimose die Vorhaut entfernt worden war. So musste ich mein Geheimnis hüten.
Ganz anders ging meine Mutter mit dem Thema um. Kam in unserer Familie oder bei Bekannten das Thema "Kinderkrankheiten" zur Sprache, musste sie immer wieder erwähnen, dass mir als Kleinkind die Vorhaut entfernt worden sei. Selbst in Gegenwart anderer Kinder, z.B. meiner Cousinen, konnte sie über den erfolgten Eingriff nicht schweigen und ich stand wie ein " begossener Pudel " daneben und spürte, wie mir die Röte in den Kopf stieg. Wurden Alben mit Kinderbildern in unserer Familie ausgetauscht, ahnte ich schon, was mir bevorstand. Bei einer Photographie von mir als Kleinkind ohne Hose - ein Bild, das wahrscheinlich kurz vor der Beschneidung entstanden sein muss - folgte grundsätzlich die Erläuterung, dass mein Penis auf dem Bild noch nicht "vorne abgeschnitten" worden sei. Irgendwann habe ich das Bild heimlich vernichtet. Diese Erläuterungen waren "überflüssig wie ein Kropf".
Die von anderen Teilnehmern dieses Forums beschriebene, vermutlich durch diese Erfahrungen zunehmende Außenseiterrolle kann ich nur bestätigen. Vor dem Schwimmunterricht in der Schule habe ich mich häufig "gedrückt"; Erkältungen und Magenschmerzen vorgetäuscht, um nicht später in der Umkleidekabine die Badehose ausziehen zu müssen. Zudem hatte ich den Eindruck, dass sich der Penis im kalten Wasser des Schwimmbades noch weiter zusammenzog, er dadurch noch auffälliger oder unnormal gegenüber anderen wirkte.
Zudem hatte ich das Gefühl, dass sich auch der Wachstumsprozess deutlich langsamer gestaltete als bei anderen Jungen, denen dieser Eingriff erspart geblieben war. Ich muss zugeben, dass ich auf meine intakten Klassenkameraden und Freunde immer neidisch war.
Zum Schwimmsport habe ich nie eine Verbindung entwickeln können.
Als ich nach Jahren erfuhr, dass einem entfernten Cousin das selbe Schicksal widerfahren war, empfand ich eine gewisse Erleichterung, verbunden mit dem Gefühl, nicht der einzige Junge zu sein, dem die Vorhaut entfernt worden war. Zudem erging es ihm ähnlich wie mir. Sein recht radikal beschnittener Penis sorgte während seiner Schulzeit immer wieder für Hohn und Spott seitens seiner Klassenkameraden.
Gelegentlich wurde unter Klassenkameraden und Freunden aber auch von sog. "Rund-um Operationen" berichtet. So wurden damals Leistenbrüche, Hodenhochstand etc. zum Anlass genommen, auch die Vorhaut des Patienten zu entfernen.
Die Vorhaut der 60er und 70er Jahre galt offensichtlich als unnötige Hautfalte. Auch die Frage, ab wann ein Junge in der Lage sein muss, die Vorhaut zurückzuziehen, wurde in der Vergangenheit anders lautend als heute beantwortet.
Meine anfänglich beschriebene Empfindlichkeit der Eichel und der restlichen Vorhaut verblasste im Verlauf der Zeit. Durch ausgiebige Radwanderungen, die ich schon als Kind unternahm, wurde dieser Prozess sicherlich begünstigt.
Die Unempfindlichkeit der Eichel nahm aber von Jahr zu Jahr zu und wurde im Verlauf der Jahrzehnte zu einem Problem. Ich kann nur bestätigen, dass das Sexualleben massiv unter der zunehmenden Verhornung der Eichel wirklich leidet. Der Orgasmus stellt sich immer schwieriger ein; bei der Benutzung eines Kondoms ist es fast unmöglich, durch die Partnerin bis zum Höhepunkt zu gelangen.
Heute besteht die Möglichkeit, die Vorhaut durch Dehnungsgeräte etc. in gewisser Weise wieder herzustellen.
Im Internet gibt dazu zahlreiche Informationen sowie ein Forum. Dieser Beitrag soll in keiner Weise für den Einsatz der Geräte werben; diese Entscheidung muss letztlich jeder für sich selber treffen.
Ohne daher näher auf dieses Thema und die Unterschiede einzelner Geräte und Methoden an dieser Stelle eingehen zu wollen, möchte ich aber erwähnen, dass ich diesen Versuch erfolgreich absolviert habe, die Eichel heute wieder mit Haut überzogen ist und sich mehr und mehr die ursprüngliche Empfindlichkeit wieder einstellt. Die Eichel hat ihren natürlichen, feuchten und leicht klebrigen Zustand wieder erlangt. Die Berührung durch meine Partnerin löst Gefühle und Empfindungen aus, die ich vorher nie erlebt habe. Erschreckend ist aber die Dauer dieser "Wiederherstellungszeremonie" , die sich bei mir über Jahre erstreckte und Ausdauer und Geduld fordert, vermutlich weil zwischen der Operation und dem Beginn der Dehntherapie über 40 Jahre lagen.
Diesem langjährigen Dehnungsprozess steht eine Operation von wenigen Minuten gegenüber.
Als Betroffener kann ich nur den Rat geben, mit der Frage über die die Notwendigkeit einer Beschneidung behutsam umzugehen, mehrere Ärzte zu konsultieren und sich die heute angewandten, unterschiedlichen Methoden einer Beschneidung erläutern zu lassen. Vorhauterhaltenden Operationen sollte aus meiner Sicht der Vorzug ggü. Freihandbeschneidungen gewährt werden. Dehntherapien unter Verwendung von Salben, ggf.Kortikoiden würde ich vor einem operativen Eingriff vorziehen.
Das war ein Irrtum !
Während die Geschlechtsteile der anderen Jungen länger und mit Haut überzogen waren, sah mein Penis merklich kleiner aus. Die Eichel schimmerte damals noch bläulich und die Haut endete noch am Eichelkranz.
Ein Teilnehmer des Kurses, der neben mir stand, warf einen Blick auf mich und rief laut durch die Umkleidekabine: "Guckt Euch den mal an, dem hat man den Piepmatz vorne abgeschnitten " ! Alle starrten auf mich, einige fingen an zu lachen.
Kinder können grausam sein. Ein operierter Penis ohne Vorhaut in eben etwas anderes als eine Narbe nach einer Blinddarmoperation oder ein eingewachsener Fußnagel.
Als ich meine Mutter auf diese " Entdeckung " und das Erlebnis ansprach, wurde mir erklärt, dass ich im Alter von 15 Monaten an einer Phimose operiert worden sei. Die Harnstrahl sei damals extrem schmal gewesen bzw. hätte anfänglich nur getröpfelt; die Haut sei mit der Eichel verklebt gewesen. Nachdem eine konsultierte Kinderärztin ratlos mit der Schulter gezuckt hätte, sei ich einem Chirurgen vorgestellt worden, der die Entfernung der Vorhaut alternativlos als Heilmittel vorschlug und dabei auch die aus seiner Sicht vielen Vorteilen einer Beschneidung (Intimpflege,Krebsrisiko etc. ) erwähnte. Dass meine Eltern ihm Vertrauen schenkten, kann ich ihnen nicht zum Vorwurf machen, zumal der Arzt in unserer Stadt als Kapazität bekannt war. Dennoch bezweifel ich heute mehr denn je, dass diese Operation notwendig war. Vielmehr unterblieb der Versuch, eine mögliche Vorhautverengung oder Verklebung medikamentös zu behandeln.
An den Eingriff kann ich mich nicht mehr erinnern; wohl aber an die Empfindlichkeit der Eichel, die mir einige Jahre danach, z.B. bei der Intimpflege zu schaffen machte, ich oft Angst vor dem Waschen bekam, weil sich danach regelmäßig ein unangenehmer Schmerz einstellte.
Nach dem Schockerlebnis in der Umkleidekabine habe ich mich bemüht, den beschnittenen Penis vor Klassenkameraden zu verbergen. Selbst meine besten Freunde merkten nicht, dass ich unten anders aussah als sie. Zudem war ich in der Regel der einzige Junge in der Klasse, dem aufgrund einer Phimose die Vorhaut entfernt worden war. So musste ich mein Geheimnis hüten.
Ganz anders ging meine Mutter mit dem Thema um. Kam in unserer Familie oder bei Bekannten das Thema "Kinderkrankheiten" zur Sprache, musste sie immer wieder erwähnen, dass mir als Kleinkind die Vorhaut entfernt worden sei. Selbst in Gegenwart anderer Kinder, z.B. meiner Cousinen, konnte sie über den erfolgten Eingriff nicht schweigen und ich stand wie ein " begossener Pudel " daneben und spürte, wie mir die Röte in den Kopf stieg. Wurden Alben mit Kinderbildern in unserer Familie ausgetauscht, ahnte ich schon, was mir bevorstand. Bei einer Photographie von mir als Kleinkind ohne Hose - ein Bild, das wahrscheinlich kurz vor der Beschneidung entstanden sein muss - folgte grundsätzlich die Erläuterung, dass mein Penis auf dem Bild noch nicht "vorne abgeschnitten" worden sei. Irgendwann habe ich das Bild heimlich vernichtet. Diese Erläuterungen waren "überflüssig wie ein Kropf".
Die von anderen Teilnehmern dieses Forums beschriebene, vermutlich durch diese Erfahrungen zunehmende Außenseiterrolle kann ich nur bestätigen. Vor dem Schwimmunterricht in der Schule habe ich mich häufig "gedrückt"; Erkältungen und Magenschmerzen vorgetäuscht, um nicht später in der Umkleidekabine die Badehose ausziehen zu müssen. Zudem hatte ich den Eindruck, dass sich der Penis im kalten Wasser des Schwimmbades noch weiter zusammenzog, er dadurch noch auffälliger oder unnormal gegenüber anderen wirkte.
Zudem hatte ich das Gefühl, dass sich auch der Wachstumsprozess deutlich langsamer gestaltete als bei anderen Jungen, denen dieser Eingriff erspart geblieben war. Ich muss zugeben, dass ich auf meine intakten Klassenkameraden und Freunde immer neidisch war.
Zum Schwimmsport habe ich nie eine Verbindung entwickeln können.
Als ich nach Jahren erfuhr, dass einem entfernten Cousin das selbe Schicksal widerfahren war, empfand ich eine gewisse Erleichterung, verbunden mit dem Gefühl, nicht der einzige Junge zu sein, dem die Vorhaut entfernt worden war. Zudem erging es ihm ähnlich wie mir. Sein recht radikal beschnittener Penis sorgte während seiner Schulzeit immer wieder für Hohn und Spott seitens seiner Klassenkameraden.
Gelegentlich wurde unter Klassenkameraden und Freunden aber auch von sog. "Rund-um Operationen" berichtet. So wurden damals Leistenbrüche, Hodenhochstand etc. zum Anlass genommen, auch die Vorhaut des Patienten zu entfernen.
Die Vorhaut der 60er und 70er Jahre galt offensichtlich als unnötige Hautfalte. Auch die Frage, ab wann ein Junge in der Lage sein muss, die Vorhaut zurückzuziehen, wurde in der Vergangenheit anders lautend als heute beantwortet.
Meine anfänglich beschriebene Empfindlichkeit der Eichel und der restlichen Vorhaut verblasste im Verlauf der Zeit. Durch ausgiebige Radwanderungen, die ich schon als Kind unternahm, wurde dieser Prozess sicherlich begünstigt.
Die Unempfindlichkeit der Eichel nahm aber von Jahr zu Jahr zu und wurde im Verlauf der Jahrzehnte zu einem Problem. Ich kann nur bestätigen, dass das Sexualleben massiv unter der zunehmenden Verhornung der Eichel wirklich leidet. Der Orgasmus stellt sich immer schwieriger ein; bei der Benutzung eines Kondoms ist es fast unmöglich, durch die Partnerin bis zum Höhepunkt zu gelangen.
Heute besteht die Möglichkeit, die Vorhaut durch Dehnungsgeräte etc. in gewisser Weise wieder herzustellen.
Im Internet gibt dazu zahlreiche Informationen sowie ein Forum. Dieser Beitrag soll in keiner Weise für den Einsatz der Geräte werben; diese Entscheidung muss letztlich jeder für sich selber treffen.
Ohne daher näher auf dieses Thema und die Unterschiede einzelner Geräte und Methoden an dieser Stelle eingehen zu wollen, möchte ich aber erwähnen, dass ich diesen Versuch erfolgreich absolviert habe, die Eichel heute wieder mit Haut überzogen ist und sich mehr und mehr die ursprüngliche Empfindlichkeit wieder einstellt. Die Eichel hat ihren natürlichen, feuchten und leicht klebrigen Zustand wieder erlangt. Die Berührung durch meine Partnerin löst Gefühle und Empfindungen aus, die ich vorher nie erlebt habe. Erschreckend ist aber die Dauer dieser "Wiederherstellungszeremonie" , die sich bei mir über Jahre erstreckte und Ausdauer und Geduld fordert, vermutlich weil zwischen der Operation und dem Beginn der Dehntherapie über 40 Jahre lagen.
Diesem langjährigen Dehnungsprozess steht eine Operation von wenigen Minuten gegenüber.
Als Betroffener kann ich nur den Rat geben, mit der Frage über die die Notwendigkeit einer Beschneidung behutsam umzugehen, mehrere Ärzte zu konsultieren und sich die heute angewandten, unterschiedlichen Methoden einer Beschneidung erläutern zu lassen. Vorhauterhaltenden Operationen sollte aus meiner Sicht der Vorzug ggü. Freihandbeschneidungen gewährt werden. Dehntherapien unter Verwendung von Salben, ggf.Kortikoiden würde ich vor einem operativen Eingriff vorziehen.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von sause18 () aus folgendem Grund: kleine Ergänzungen, an die ich beim ersten Bericht nicht mehr gedacht habe