Wo steht geschrieben, dass ein unbeschnittener Jude kein Bar Mitzwa feiern oder nicht Thora lesen darf?

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    • Wo steht geschrieben, dass ein unbeschnittener Jude kein Bar Mitzwa feiern oder nicht Thora lesen darf?

      Kürzlich hatte ich ein Gespräch mit einem angesehenen orthodoxen Rabbiner. Dabei habe ich etwas Neues gelernt.
      Oft wird ja argumentiert, ein jüdischer Mann müsse beschnitten sein, um am religiösen Leben überhaupt teilnehmen zu können. Ohne Beschneidung habe er Nachteile und sei nicht in die religiöse Gemeinschaft integriert. Der orthodoxe Rabbiner sagte jedoch, so etwas stehe nirgendwo im Judentum geschrieben. Und nur was im Judentum schriftlich geregelt ist, sei auch gültig.
      Ein 13jähriger Junge könne also Bar Mitzwa (Konfirmation) feiern, auch wenn er nicht beschnitten ist. Danach würde er, der Rabbiner, nie fragen. Und ein unbeschnittener Mann könne in der Synagoge auch aus der Thora lesen. Nur wenn einer erklären würde, er sei unbeschnitten, weil er nichts von der Thora halte, dann würde ihn dieser Rabbiner fragen, warum er dann überhaupt Thora lesen will. Wenn der Betreffende aber zum Beispiel erklärt, er habe Angst vor der Beschneidung, dann sei das zu akzeptieren. Genauso sei es bei anderen kultischen Handlungen wie der Hochzeit oder der Beerdigung. Die vielen unbeschnittenen Juden aus der ehemaligen Sowjetunion hätten selbstverständlich die gleichen religiösen Rechte wie beschnittene Juden.
    • @Benni

      " orthodoxen Rabbiner"

      Kannst Du den Namen verraten? Warum tritt er nicht an die Öffentlichkeit?

      Zu dieser Frage hat sich vor ein paar Wochen mal Stephan Kramer vom ZDJ geäussert in dem Sinne, dass keinem Juden in die Hose geschaut werde, bevor er die Synagoge betritt. Das suggeriert ja irgendwie, dass die Beschneidung eine "Wahlmöglichkeit" ist. Allerdings bestreitet Herr Kramer das im nächsten Satz gleich wieder. Ich frage mich, was das soll.
      Wie auch immer: dem jüdischen Säugling wird mit Sicherheit in die Hose geschaut.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Langsam verstehe ich: es geht um die eingewanderten erwachsenen russischen Juden. Wenn die erklären, dass sie Angst vor der Beschneidung haben, dann lässt man sie natürlich trotzdem am Ritus teilnehmen, weil man sie ja braucht und nicht verstossen will. Das ist die berühmte Ausnahme von der Regel. D.h. wenn ein Säugling erklären würde, er habe Angst vor der Beschneidung, dann würde das akzeptiert. Bisher hat aber noch kein Säugling eine entsprechende Erklärung abgegeben.(ironie off).
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • werner schrieb:

      D.h. wenn ein Säugling erklären würde, er habe Angst vor der Beschneidung, dann würde das akzeptiert. Bisher hat aber noch kein Säugling eine entsprechende Erklärung abgegeben.(ironie off).
      Ach, hast du nicht gewusst, dass Säuglinge sogar mutiger als Erwachsene sind und überhaupt keine Angst kennen? (ebenfalls Ironie off)
      "Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen" (Hermann Hesse)
      "Die schönste Frucht der Gerechtigkeit ist Seelenfrieden" (Epikur)
    • Ich muss Dir recht geben. Schon die Geburt beweist, dass der Säugling vor nichts zurückschreckt und sich mutig ins Leben stürzt. Die anschliessende Beschneidung bestärkt ihn in dieser Selbstgewissheit und er führt fortan ein Leben als Held. Bleibt jedoch der Säugling unbeschnitten, beginnt er an sich zweifeln, bis er schliesslich zu einen völlig verängstigten russischen Einwanderer wird. Trotzdem darf er " gnadenhalber" am Ritus seiner Gemeinde teilhaben. Das nenne ich wahre religiöse Toleranz.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • werner schrieb:

      Ich muss Dir recht geben. Schon die Geburt beweist, dass der Säugling vor nichts zurückschreckt und sich mutig ins Leben stürzt. Die anschliessende Beschneidung bestärkt ihn in dieser Selbstgewissheit und er führt fortan ein Leben als Held. Bleibt jedoch der Säugling unbeschnitten, beginnt er an sich zweifeln, bis er schliesslich zu einen völlig verängstigten russischen Einwanderer wird. Trotzdem darf er " gnadenhalber" am Ritus seiner Gemeinde teilhaben. Das nenne ich wahre religiöse Toleranz.
      Ja sie stürzen tatsächlich mutig ins Leben, aber nicht, um in die Hände von Erwachsenen zu geraten und ihrer meistens gesunder Vorhaut beraubt zu werden. Wir kann sich die Mutter Natur über Jahrmillionen geirrt haben, um nicht nur das männliche Geschlecht der Gattung Homo Sapiens mit einer schützenden Hülle des Begattungsorgans hervorzubringen, sondern auch unsere nahe Verwandten die Primaten - und zwar ausnahmslos alle! Und sogar bei allen Säugetieren, soll die Mutter Natur, einen Fehler gemacht haben.

      de.wikipedia.org/wiki/Penis_der_Säugetiere

      tztztzt...wie kann das möglich sein?
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