Frauen und HIV

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    • Frauen und HIV

      Laut "Change" sind
      60% der HIV - Infizierten Frauen,
      72% der Neuinfizierten zw. 15 und 24 Jahren sind Frauen
      unter den 15 -24 Jährigen ist die Wahrscheinlichkeit infiziert zu werden für Frauen 8 mal höher als für Männer.

      (Infographic: Women and HIV | Women, Girls, and HIV | The Issues | CHANGE)

      Vielleicht kann ich Emma dafür interessieren, dass das Beschneidungsprogramm ein einziger Skandal ist.
    • Ava schrieb:

      Versuch es mal auf diesem Weg. Vielleicht ziehtja das Argument, daß auch Frauen leiden.
      Habe ich gerade gemacht:



      Liebe Emma Redaktion,


      In Afrika wird derzeit mit enormem Aufwand ein Beschneidungsprogramm an Männern durchgeführt, das sich m. E. nicht für die Männer, die sich diesem Programm unterziehen, gefährlich ist, sondern das im Hinblick auf die afrikanischen ein Skandal ist.


      Das Programm wird hauptsächlich von der WHO, Prepfar und der Bill und Melinda Gates Foundation gesponsort bzw. durchgeführt. Es beruht auf 3 Studien, die von wissenschaftlicher Seite scharf angegriffen wurden, aber doch dazu geführt haben, dass auch in der deutschen Debatte um die Beschneidung von männlichen Kindern immer wieder – so auch in der Begründung der Bundesregierung zu dem neuen Gesetz – angegeben wird, die Beschneidung auch von Säuglingen (!) sei eine wirksame Maßnahme gegen die Ansteckung mit Aids.


      Dass dies nicht der Fall ist wurde gerade in jüngster Zeit in epidemiologischen Studien mehrfach nachgewiesen.


      Selbst wenn die Beschneidung irgendeine Schutzwirkung hätte, wäre das Programm auf jeden Fall ein gigantische Diskriminierung der afrikanischen Frauen. Denn die Beschneidung des Mannes bietet allenfalls den Schutz des beschnittenen Mannes. Es liegt aber auf der Hand, dass der wegen der HIV–Prophylaxe beschnittene Mann verleitet wird, keine Kondome mehr zu verwenden und die Infizierung von Frauen daher umso wahrscheinlicher wird.


      Abgesehen davon, können die Mittel, die sinnlos für die Beschneidung ausgegeben werden, nicht mehr für den Schutz der Frauen ausgegeben werden.


      Bei den oben erwähnten Studien wurden (natürlich) nur die Männer kontrolliert, Frauen blieben außen vor, obwohl
      60% der HIV - Infizierten Frauen sind,
      72% der Neuinfizierten zw. 15 und 24 Jahren Frauen sind,
      unter den 15 -24 Jährigen die Wahrscheinlichkeit infiziert zu werden für Frauen 8 mal höher ist als für Männer.

      (
      Infographic: Women and HIV | Women, Girls, and HIV | The Issues | CHANGE)


      Da die Programme ausschließlich in Afrika durchgeführt werden, drängt sich der furchtbare Verdacht auf, dass hier Kolonialismus im Hinblick auf die Afrikaner und die afrikanische Frau betrieben wird.


      Sollte Sie das Thema interessieren, liefere ich Ihnen gerne Links zum Beleg für meine Behauptungen.
      Vielleicht schmeißen die Emmas eklige Männer - Emails auch gleich in den Junk - Pot. Daher nur zu Ihr Frauen, Eurerseits einmal nachzuhaken.
    • Am 2. Juli hat sich Alice Schwarzer (zustimmend) zur Beschneidung geäussert, und ein Sonderheft angekündigt. Seitdem hat man weder von ihr noch von ihrer Zeitschrift jemals wieder etwas gehört. Oder täusche ich mich?
      Im Forum von Emma wird seit Monaten darüber diskutiert und die Beschneidung vor allem als patriarchalisches Machtinstrument kritisiert. Dieser Punkt ist ja nun nicht völlig aus der Luft gegriffen. Angesichts der Tatsache, dass Frau Schwarzer seit Jahrzehnten keine Gelegenheit auslässt, patriarchalische Macht aufzuspüren und zu kritisieren (und sich dabei unbestreitbare Verdienste erworben hat), verwundert einen ihr Schweigen schon sehr.
      Hat jemand dafür eine Erklärung?
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • werner schrieb:

      Hat jemand dafür eine Erklärung?
      Sie hat ja selbst in feministische Kreisen starken Widerspruch ausgelöst und will vielleicht ihre Leserinnen nicht verprellen. Ein anderer Grund könnte sein, dass sie wie die übrige Presse das Thema tief hängt und auf eine möglichst geräuschlose Verabschiedung des Gesetzes hofft: ihre größte Angst ist ja, dass jetzt das Totalverbot der FGM anfängt relativiert zu werden: es gibt ja Warnungen von Terre des Femmes beispielsweise, dass mit einer Legalisierung der Knabenbeschneidung leichtere Formen der FGM aus Gleichbehandlungsgründen auch legalisiert werden könnten. Das will sie sicher verhindern. Vielleicht ist sie aber auch ideologisch etwas verwirrt: das Patriarchat tut nicht nur Frauen Gewalt an, sondern auch (kleinen) Männern. Da stürzen ja Theoriegebäude ein. ;)
      Aufrichtig zu sein kann ich versprechen, unparteiisch zu sein aber nicht. (JWvG)
      Auch für die Religionsfreiheit gilt: "Freiheit ist immer nur die Freiheit des anders Denkenden." (R.Luxemburg)
    • Ist vielleicht nicht frauenspezifisch genug.

      "...Seleks Buch kritisierte auch die Beschneidung von Jungen, für konservative Muslime eine Pflicht. Für Selek ist der aufwendig inszenierte Akt, bei denen die kleinen Jungen als Prinzen ausstaffiert werden, eine fatale Überhöhung von Männlichkeit...."
      Aus der derzeitigen Emmaausgabe, ein Bericht über P. Selek.
      Sonst habe ich nichts gefunden.
    • "Ist vielleicht nicht frauenspezifisch genug"

      In den Emma-Foren hat das Thema " Kölner Urteil" bis heute 436 Antworten. Damit steht dieser Thread bezüglich der Zahl der Antworten insgesamt (von ALLEN Foren!) an 4. Stelle (nach "Wo steht der Feminismus", "Frauen und Pornographie", "Gesunde Ernährung").

      Kölner Urteil: Religiöse Beschneidung ist strafbar

      Und richtig: neben dem patriarchalischen Aspekt spielt die Abgrenzung von der FGM in der Debatte eine ganz erhebliche Rolle! Dazu KEIN Wort von Emma/Alice Schwarzer. Mehr als merkwürdig!
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Ich denke das hat mehrere Gründe.
      Was man nicht vergessen darf, ist die Tatsache, daß "Emma" in einer gewissen Tradition steht und keinesfalls ideologisch neutral ist: Grob gesagt sind die Männer Täter und die Frauen Opfer. Häufig gehen dabei die Zwischentöne verloren und statt eines vernünftigen Miteinanders wird das Gegenteil dessen propagiert, was angeprangert wird. Ein Mann oder Junge als Opfer paßt da nicht gut ins Bild.
      Es ist die Sorge mit den eigenen Anliegen "zu kurz" zu kommen.
      Was viele dieser Vertreterinnen bis heute nicht verstanden haben ist, daß man durchaus gleichzeitig einen qualifizierten Job, rasierte Beine und eine Tochter mit rosa Kinderzimmer und Puppen haben kann, der man den Umgang mit der Bohrmaschine erklärt. Trotzdem darf der Partner selbstverständlich weiterhin Fußball schauen, Kochen und manchmal auch beim Sex oben liegen .
      Wenn man das begriffen hat, kann man zu Schritt 2 übergehen und anerkennen, daß Genitalverstümmelung bei Menschen(!) Unrecht ist.
    • @ Ava

      "Grob gesagt sind die Männer Täter und die Frauen Opfer... Ein Mann oder Junge als Opfer paßt da nicht gut ins Bild.
      Es ist die Sorge mit den eigenen Anliegen " zu kurz" zu kommen. "

      Ehrlich gesagt, befriedigt mich diese Erklärung überhaupt nicht. Die Frauen in dem besagten Emma-Thread stellen sich in der Mehrzahl auf die Seite der Männer und betrachten Frauen UND Männer gleichermassen als Opfer des Beschneidungspatriarchats.
      Die "Männer Täter und die Frauen Opfer" Sache stimmt sicher auch heute noch in Vielem, aber wird in diesem Thread eben gerade nicht so gesehen. Offensichtlich sind diese Frauen schon einen Schritt weiter als Emma/Alice Schwarzer. Letztere war ja offensichtlich geradezu vom Donner gerührt, als ihr erstes zustimmendes Statement zur Beschneidung auf einhellige Empörung stiess. Sich jahrelang kämpferisch gegen Frauenbeschneidung einzusetzen, und dann eisern zu schweigen, wenn das Thema bei Jungen/Männern auftaucht und die halbe Republik aufschreit, weil Männer einen nichts angehen, halte ich schlichtweg für Zynismus.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • werner schrieb:

      "Grob gesagt sind die Männer Täter und die Frauen Opfer... Ein Mann oder Junge als Opfer paßt da nicht gut ins Bild.
      Es ist die Sorge mit den eigenen Anliegen " zu kurz" zu kommen. "
      werner ich verstehe Ava im gleichen Sinn wie Du argumentierst. Sie nimmt A. Schwarzer nicht in Schutz, sondern versucht eine Erklärung dafür, warum diese auf einem Auge blind erscheint. Ich denke auch, dass unter anderem deren ideologisches Weltbild nicht mehr passt.
      Hier böse Männer, da gute Frauen folgt einem sehr einfachen Dualismus zur Erklärung der Welt und hat den Vorteil, sich selbst den Guten zurechnen zu können.
      Wie wäre es mit einem anderen Deutungsansatz: Der Mensch hatte auf dem Weg von seinen tierischen Vorfahren bis heute eine gewaltige kulturelle Leistung zu vollbringen. Das aggressivere Männchen hat viele Jahrtausende das Weibchen dominiert (ich lass mal die Formen des Matriarchats außen vor). Dies passt schon seit geraumer Zeit nicht mehr zu unserer kulturellen Entwicklung und fand seinen Ausdruck in den Menschenrechten, dem Grundgesetz. Frauen sind gleichberechtigt und ihre Diskriminierung ist verwerflich. Die früheren Entwicklungsstufen der Menschheit enthalten aber auch andere archaische Elemente - wie z.B. symbolische Menschenopfer, bzw. Kastrationshandlungen oder -androhungen - die nicht mehr in die Zeit passen und abgeschafft gehören. Ab sofort sind sie als "Sünde" oder Vergehen zu betrachten. Schuldzuweisungen an irgendein Geschlecht aufgrund irgendeines gesellschaftstheoretischen Ansatzes (schuldig ist der Sündenfall "Patriarchat") machen keinen anderen Sinn als den, sich selbst die höhere Moralität zu zuschreiben. Eine Denkfigur, die sich auch in einigen Religionen und Ideologien findet und die schon immer hergab, die von der "bösen Seite" auszugrenzen, nicht zu beachten, ungerecht zu behandeln und noch mehr.
      Ich gehe lieber ganz pragmatisch davon aus, ob einem Menschen - egal welchen Geschlechts, welcher Herkunft - körperliches oder seelisches Leid zugefügt wird und ob sich dies nicht vermeiden lässt.
      Aufrichtig zu sein kann ich versprechen, unparteiisch zu sein aber nicht. (JWvG)
      Auch für die Religionsfreiheit gilt: "Freiheit ist immer nur die Freiheit des anders Denkenden." (R.Luxemburg)
    • @R(h)einwein

      Ich werfe Ava überhaupt und gar nichts vor. Im Gegenteil: ich nehme ihre Erklärungsversuche ausserordentlich ernst. Ich habe sie auch nicht so verstanden, dass sie A.S. "in Schutz nimmt".
      Sie versucht sich, wie ich, "einen Reim zu machen".

      Was immer Frau Schwarzer denkt, sollte sie sich an Herrn Neberg ein Beispiel nehmen, der klar und deutlich sagt, er beschränke sich auf FGM, und wolle sich nicht verzetteln. Alles klar, ok, akzeptiert.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • @ werner

      Ich behaupte nirgendwo, dass Du Ava etwas vorwirfst, was Du auch nicht tust. Du schreibst, dass Dich ihre Erklärung nicht befriedigt. Wahrscheinlich wolltest Du damit zum Ausdruck bringen, dass für Dich die Erklärung nicht ausreichend - oder unwahrscheinlich - ist ?
      ......Und einen Reim auf A.S. versuchen wir uns alle zu machen.
      Aufrichtig zu sein kann ich versprechen, unparteiisch zu sein aber nicht. (JWvG)
      Auch für die Religionsfreiheit gilt: "Freiheit ist immer nur die Freiheit des anders Denkenden." (R.Luxemburg)
    • @ R(h)einwein

      Ja, ich habe mich etwas vergaloppiert :) Das lag weniger an Ava, sondern an Frau Schwarzer:)

      Ja, Avas Erklärungen reichen mir nicht aus. Wenn jemand, der sonst keine Gelegenheit auslässt, plötzlich schweigt, kommt mir das merkwürdig vor...
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • @ werner

      Das kann ich gut nachfühlen. A.S.hat zweifellos Verdienste. Da ich sie schon seit wenigstens 30 Jahren "begleite", habe ich mich schon über so manchen ideologischen Kampfbeitrag von ihr geärgert.
      Aufrichtig zu sein kann ich versprechen, unparteiisch zu sein aber nicht. (JWvG)
      Auch für die Religionsfreiheit gilt: "Freiheit ist immer nur die Freiheit des anders Denkenden." (R.Luxemburg)